Ein 1940 RT 125 in Bretagne (Frankreich)

Moderator: Jauernig

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Lucien
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Ein 1940 RT 125 in Bretagne (Frankreich)

Beitrag von Lucien »

Hallo, ich bin Französe aus der Bretagne und spreche sehr schlechtes Deutsch. Also rufe ich Google für die Übersetzung an.
Grüße an alle in diesem Forum und vielen Dank im Voraus für jede Hilfe, die Sie mir geben können.

Seit mehr als 10 Jahren restauriere ich einen 1940 RT 125. Ich habe ihn von meinem Schwiegervater geerbt. Es war von ihm in Militärgrün neu gestrichen worden, aber es war sehr schlecht gemacht und es gab sogar Farbe auf dem Motor und den Kabelgehäusen! Auf der anderen Seite war es praktisch vollständig. Der Vergaser fehlte und die wenigen Dinge, die noch fehlen, werden in Deutschland gekauft. Ich entdeckte das Hakenkreuz auf der Lenksäule sowie einen Adler und das Na-Zeichen. Als ich den Lack abkratzte, sah ich, dass dieses Fahrrad ursprünglich schwarz mit weißen Streifen war. Dann habe ich im Internet recherchiert und ich glaube, ich habe alle Websites gesehen, die über dieses legendäre Motorrad sprechen. Die Dokumentation wurde mir auch von zwei sehr netten Deutschen zur Verfügung gestellt (ich wage es nicht, ihre Namen im Forum zu erwähnen). Nach vielen Drehungen und Wendungen und der Restaurierung anderer Motorräder baue ich jetzt den 125 DKW wieder zusammen. Ich habe die von Jauernig zusammengestellte Nummernliste gesehen und glaube, ich habe die älteste Nummer auf dieser Liste !

Die Platten- und Rahmennummer lautet 574214
Die Motornummer lautet 1 141 836/52

Ich werde versuchen, Bilder zu setzen.

Bis bald.
Lucien

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Schon 6 Jahre !

https://youtu.be/oxpBMhFIzpU
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Weimaraner
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Registriert: Di 8. Feb 2011, 16:53
Wohnort: Weimar / Im Grünen Herzen Deutschlands

Re: Ein 1940 RT 125 in Bretagne (Frankreich)

Beitrag von Weimaraner »

Wow. Tolles Fahrzeug. Ich denke, daß dir Fiedel (jauernig) noch mit Informationen weiterhelfen kann, wenn du sie brauchst. Falls Google nicht gut übersetzt, kann dir der eine oder andere auch in deiner Muttersprache helfen.
Grüße aus Weimar
Andreas
Doc Holliday
Beiträge: 1535
Registriert: Mo 20. Dez 2010, 22:46

Re: Ein 1940 RT 125 in Bretagne (Frankreich)

Beitrag von Doc Holliday »

Hallo Lucien,

ein sehr schönes und geschichtsträchtiges Fahrzeug.
Ich habe eine Frage zu dem Stempel auf dem 1. Bild:

Bedeutet der Adler mit Hakenkreuz, dass die Maschine für den Militärdienst requieriert wurde ? Weißt Du, wo Dein Schwiegervater diese Maschine her hatte ?

Mathias
Schrauben ist keine Kunst, es ist eine Lebenseinstellung
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Lucien
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Re: Ein 1940 RT 125 in Bretagne (Frankreich)

Beitrag von Lucien »

Hallo und vielen Dank an beide (Weimaraner und Doc Holliday) für Ihre Teilnahme.

Diese Maschine ist natürlich geschichtsträchtig, aber es wird sehr schwierig sein, in die Vergangenheit zu reisen. Ich denke oft an den unglücklichen Soldaten, der dieses Motorrad benutzt hat und ich bezweifle, dass er überhaupt nach Deutschland zurückgekehrt ist!
Ich weiß nicht, woher mein Schwiegervater dieses Fahrrad hat, aber es befindet sich in der Region Lorient (Morbihan-Frankreich). Ich weiß nicht, ob die Na-Nummern in den deutschen Registern eingetragen sind. Fidel muss das wissen.

Bis bald
Lucien
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Lucien
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Re: Ein 1940 RT 125 in Bretagne (Frankreich)

Beitrag von Lucien »

Hallo ,

Heute habe ich ein Originalemblem aus Deutschland erhalten.
Teuer aber super :-ü

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Lucien
Beiträge: 4
Registriert: Sa 15. Aug 2020, 09:02

Re: Ein 1940 RT 125 in Bretagne (Frankreich)

Beitrag von Lucien »

Hallo, ich muss ein Glas für den Scheinwerfer der Marke Hasag kaufen.
Hella-Glas scheint geeignet zu sein, aber es gibt einige Unterschiede in den Katalogabmessungen eines großen deutschen Ersatzteilhändlers.
Also rufe ich einen Spezialisten an ... Jauernig vielleicht!
Der Katalog von St ... er gibt für das Glas Hella X = Innen-Ø der Arbeitskante des Lampentopfs = 135mm. Das ist gut.
Auf der anderen Seite ist Nennmass Lichtaustritt Hella (Y im Katalog) 130 mm und auf dem Hasag 125 mm.
Meine Frage ist einfach: Kann ich ein Hella-Getränk bestellen ...?
Vielen Dank für Ihre Antworten.
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Jauernig
Beiträge: 787
Registriert: Di 5. Jun 2012, 17:44

Re: Ein 1940 RT 125 in Bretagne (Frankreich)

Beitrag von Jauernig »

Hallo,
ich habe diesen Beitrag jetzt erst gesehen. Das ist kein Stempel der Requirierung sondern der Abnahmestempel der Wehrmacht. Es gab bereits 1940 sehr wenige (zivile) RTs die fürs Heer gebaut bzw. an dieses ausgeliefert wurden. Ein Entstörschild befindet sich ebenfalls am Steuerkopf? Ich kenne mich mit diesem WH Maschinen nicht so aus. Schauen sie mal bei der IFEM unter https://ifem.at/2011/01/dkwrt125/
Sehr schön sind auch die Gummipufferanschläge an der Gabel ihrer RT, diese kamen eigentlich erst bei der 1941er zum tragen.
Das Auto Union Wappen an der Steuerkopfabdeckung ist das falsche - tut mir leid, die geschwungenen Ringe gabs nur bei der Auto Union GmbH aus Ingolstadt (nach dem Krieg) - die Zschopauer AG hatte die vier Ringe gerade angeordnet. Siehe hier die Dokumentation einer 1940er: viewtopic.php?f=9&t=2272
Ich finde es eine Schweinerei wenn ständig Nachkriegsteile als Zschopauer Teile verkauft werden, das ist historisch nicht korrekt und Betrug. Tut mir leid, dass sie da einem Gauner aufgesessen sind.
Die 1940er RT 125 hat ein Hasag Lampenglas mit oder ohne Schriftzug im Originalzustand - niemals aber eins von Hella. Die Glühbirne kann eine der Firma "Lampe" sein - ich habe da mal eine lustige Verkaufsanzeige in einer alten Motor und Sport Ausgabe aus den frühen 1940ern gesehen....

Generell empfehle ich für die Restaurierung auch die "Ersatzteil-Preisliste" zur ETL 64 zu studieren.

Bei weiteren Fragen kontaktieren sie bitte Wolfgang D. aus Th. - er hat ihren Beitrag bereits aufmerksam verfolgt ;)

Wenn sie mir ihre Email per PN schicken kann ich sie mit weiteren Informationen versorgen.

Einen sehr schönen und informativen Beitrag zur DKW RT 125 aus Zschopau hat der Oldtimerfreund Claus Uhlmann in der Zeitschrift 79 Oktan 1/ 2019 veröffentlicht: "Kleine Sächsin in aller Welt" Seite 32.

Generell ist auch das Buch von Herrn Uhlmann sehr zu empfehlen: "RT 125 - Das kleine Wunder aus Zschopau".

Leider spreche ich kein französich - in der Schule gabs bei uns nur russsisch und englisch.

Viel Erfolg weiterhin bei der Restaurierung! Sie haben eine sehr schöne Maschine! Bewahren sie die Geschichte!

Die Nummern ihrer RT erlaube ich mir demnächst mit in die Liste aufzunehmen. Desweiteren kommen dort bald noch weitere hinzu, welche ich sammeln konnte. Wenn noch jemand weitere Nummern hat, nur zu, ich pflege diese sehr gerne ein!

Zum Video: Sehr schön auch die orginalen RIBE M8 SW 14 Kopf Schrauben der Sattelfedern! Der I-Punkt einer jeden Restaurierung!

Die älteste (mir bekannte) DKW RT 125 ist übrigens nachwievor die von Theo mit der Nummer 572299. Die FIN des ersten Teils meiner Nummernliste sind die welche ich von Fahrzeugbriefen, Rahmen, Korrespondenzen und weiteren Dokumenten welche sich in meinem Besitz befinden bzw. befanden aufgelistet habe. Die Kommentare dazu welche Teile/Dokumente ich weitergegeben habe ist nicht mehr ganz aktuell. Ein gewisser Z. aus dem RT Forum z.B. hat den westdeutschen Fahrzeugbrief einer n.A. Version von mir käuflich erworben. Das nur am Rande. Wenn jemand da etwas findet was ihm gehört, weil ich es verkauft habe meldet sich bitte bei mir. Die 1940er DKW RT 125 mit der Nummer 631940 hat mittlerweile mehrfach den Beistzer gewechselt. Und hat sogar ein DEKRA Gutachten mittlerweile obwohl sie in den letzten Jahrzehnten nie aus eigener Kraft sich bewegen konnte. Sachen gibts! :?

Mit freundlichen Grüßen nach Nordfrankreich!

Fidel
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