Experimente!

Tipps & Tricks aus der Werkstatt
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Siebenson
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Experimente!

Beitrag von Siebenson »

Ich bin mal auf die Idee gekommen, diesen Fred zu eröffnen. Wir kennen das doch alle: Wir basteln und wir experimentieren gern. In diesen fred könnt Ihr mal Eure Experimente und deren Ergebnisse vorstellen.

Die Diskussionen um den neuen E10-Kraftstoff hat ja wohl jeder mitbekommen. Erstaunlich ist, was da alles an gefärlichem Halbwissen zu Tage gefördert wird. Früher wollten alle hochoktanigen Kraftstoff tanken. Alkoholkraftstoffe werden sogar im Rennsport eingesetzt... Plötzlich lehnen es alle ab. Daß dies an mangelnder Aufklärung liegt, will ich nicht bestreiten. Auch ist es dem Sparzwang der armen Automobilindustrie zu verdanken, daß nicht geklärt ist, ob verschiedene Kunststoffteile Alkoholresistent sind. Es ist aber Fakt, daß Fremdzündungsmotoren bei Betriebstemparatur für den Betrieb mit reinem Alkohol geeignet sind. Lamdageregelte Motoren dürften da keine Probleme haben und schon garnicht die mit Klopfsensoren. Für den perfekten Betrieb müssen eigentlich Zündung (Steuergerät) und Kraftstoffaufbereitung angepasst werden. Die Kraftstoffaufbereitung tut dies durch die Lamdaregelung selbst. Der Kraftstoff E85 steht uns Bürgern hier in der Hauptstadt zur Verfügung. Er kostet derzeit 1,099 Euro/Liter. Das sind 40 cent (80Pf) Ersparnis pro Liter. Da könnte man schon mal über den Betrieb mit solchem Kraftstoff nachdenken...

Witzigerweise gibt es plötzlich die (neue) Erkenntnis, daß regenerative Energien Fläche brauchen :lol: :lol: :lol:
Wenn da mal nicht die Erdölindustrie die Finger im Spiel hat!

Alkohol (>104Octan) besitzt eine deutlich höhere Klopffestigkeit, als Benzin, dafür aber einen geringeren Heizwert von 7,4 KW/h/KG statt 12,1 KW/h/KG. Es muß also eine deutlich höhere Menge an Ethanol zugesetzt werden, um die gleiche Leistung zu bekommen. Die Mehrkosten von Benzin betragen etwa 42% der Mehrwert beim Brennwert liegt etwa bei 63% im Gegensatz zu reinem Alkohol! Die Kosten-Nutzen-Rechnung kann also eigentlich nicht aufgehen, da ich die Erdölindustrie aber nicht leiden kann, wage ich folgendes Experiment:

Ich fahre mit meinem BMW E28 520i von 1987 zunächst 1:1 gemischt E10 mit E85. Dieses Experiment wird weitergeführt, bis ich reines E85 fahre. Der Anteil von 15% Benzin im Ethanol ist einzig und allein dafür gedacht, daß der kalte Motor anspringen kann, diese würde er mit reinem Alkohol nicht tun.

Ich bin sehr auf die Verbrauchswerte gespannt! da ich das Fahrzeug täglich im extremen Kurzstreckenverkehr nutze, müsste dieser sprunghaft ansteigen! Bei den derzeitigen Preisen von Alkoholkraftstoffen kann deren Nutzung nicht wirtschaftlicher sein, als die Nutzung von Benzin.

Das gilt es heraus zu finden. Wenn es mein Staat nicht für mich tut, muss ich es selber herausfinden!!!

S-U
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Schollega
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Re: Experimente!

Beitrag von Schollega »

Spannende Sache, Swen. Viel Erfolg und für den BMW ein langes Leben! ;) Im Ernst: Ich bin auf die Berichte gespannt!

Hier möchte ich mal wieder meine Owatrol-Nägel zeigen. Sie stehen seid Mai 2009 in Wind und Wetter und sind wirklich allem, was das Wetter so zu bieten hat, ausgesetzt. Der linke Nagel ist ein handelsüblicher Nagel aus dem Baumarkt, der unbehandelt in das "Brett" geschlagen wurde.
Der rechte Nagel, ebenfalls ein ganz normaler Nagel, ist ein Mal mit Owatrol behandelt worden. Wie ihr seht, hat er an wenigen Stellen leichte Ansätze von Rost, während der andere Nagel nur noch aus Rost zu bestehen scheint.
Würde man die Behandlung mit Owatrol in Abständen von drei bis vier Monaten wiederholen, wäre der Rost am rechten Nagel wohl nicht entstanden.

Die Nägel werden weiter auf meinem Balkon stehen und ich werden weitere Bilder von Zeit zu Zeit einstellen.
Grüße!

P.S. Wenn jemand wissen möchte wo man Owatrol beziehen kann, so wende er sich bitte an mich (nein, ich habe damit nichts zu tun!).
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Der behandelte Nagel
Der behandelte Nagel
Der unbehandelte Nagel
Der unbehandelte Nagel
Beide Nägel: Rechts mit Owatrol behandelt, links unbehandelt.
Beide Nägel: Rechts mit Owatrol behandelt, links unbehandelt.
mumpe

Re: Experimente!

Beitrag von mumpe »

Hi, Gunnar !
Nicht zuletzt auf Grund Deines beeindruckenden Langzeitexperimentes :-8 habe ich für ein ´58 SR 2, dessen Teile zwar Patina aber eben auch
ausreichend "Farbsubstanz" hat,mir eine Flasche besorgt.
Ausser dem Umstand, daß ich nur in skandinavischen Sprachen die Bedienungsanleitung habe,

das Zeug ist, wie Waldi immer sagt, TOPP!
Danke für die Info von Dir!

max
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blanik
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Re: Experimente!

Beitrag von blanik »

Nun gut, Stuffz,
die Energiebilanz ist sicher ein Aspekt. Ein Anderer die Verträglichkeit: Meinem Zweier (Golf) habe ich seinerzeit kurz vor dem Geldtag gerne einen kräftigen Schluck Spiritus nachgeschenkt. Eigentlich war das kein Problem, zog halt etwas schlechter. Nach zweimal Benzinpumpe wechseln bin ich damals noch immer nicht stutzig geworden. Heute sage ich mir, mit zwei Spritpumpen vom Autofriedhof bin ich mit einem blauen Auge davongekommen!
Aber trotz allem, ich werde Dein Experiment interessiert verfolgen ...Gruß,

Thorsten
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Siebenson
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Re: Experimente!

Beitrag von Siebenson »

Von gestorbenen Benzinpumpen habe ich auch schon gehört. Das wäre doch schon mal was. das wäre ja auch der Beweis, daß E5 oder E10 ja auch schaden müssten. Das wäre echt fies, da in diesem Fall offensichtlich für Deinen Kraftwagen kein geeigneter Kraftstoff mehr angeboten wird. Vielleicht könnte man klagen! ;)

S-U
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Sebastian

Re: Experimente!

Beitrag von Sebastian »

Gegen wen?
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Siebenson
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Re: Experimente!

Beitrag von Siebenson »

Gegen den Staat!
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blanik
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Re: Experimente!

Beitrag von blanik »

Gemach, gemach, da bin ich falsch verstanden worden! Meinen Golf II habe ich schon ewig nicht mehr. Spiritus habe ich nach Schnauze zugesetzt, je nach Tagesform. Interessant nur, was sich bei mir als erstes verabschiedet hat. Im Nachgang habe ich oft überlegt, ob mein damaliges Öldruckproblem in irgendeiner entfernten Weise mit dem Spirituszusatz zu tun haben könnte. Das Ganze zersetzt sich nicht nach dem dritten oder vierten Mal tanken, das braucht so seine Zeit! Gruß,

Thorsten
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Siebenson
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E85

Beitrag von Siebenson »

Die erste halbe Tankfüllung ist weg. Wie immer bin ich im Kurzstreckenbetrieb gefahren. Der Verbrauch hat sich unerwartet um lediglich ca. 25% erhöht. Nun habe ich die Alkoholdosis auch auf ca. 70% herauf gesetzt. Der Wagen läuft immernoch sehr geschmeidig und springt kalt wie gewohnt an.

Bei einem Mischungsverhältnis von 1:1 E85 und E10 komme ich mit 1,099Euro und 1,609 Komme ich auf einen Durchschnittspreis von 1,354 pro Liter Gemisch. Da ich nun einen Mehrverbrauch von ca 25% habe. Also Statt 1L jetzt 1,25 Verbrauche, entspräche das einem Literpreis von 1,6925. Ich liege also wirtschaftlich im Minus, denn die Kosten haben sich um ca 5% erhöht. Die Frage wäre nun, was passierte, wenn das Steuergerät angepasst wäre.

Fakt ist, der Alkohol ist zu teuer!

S-U
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Odysseus
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Re: Experimente!

Beitrag von Odysseus »

Na, hoffentlich verträgt Dein BMW die Sache! :-o
Tom
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Siebenson
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Re: Experimente!

Beitrag von Siebenson »

Der fuhr in Brasilien auch mit E85. Schnappt Euch mal die aktuelle Oldtimer-Markt, da ist ein interessanter Artikel über das E10, demnächst soll auch ein Verträglichkeitstest durchgeführt werden. Der Artikel bringt es auf den Punkt! Sauber recherchiert und gut rübergebracht. Nach dem vermeintlichen HU-Skandal und der Mängelstatistik hatte ich schon das vertauen verloren, aber mit dem Ding hatten die sich ein richtiges Ei gelegt und sind stramm zurück gerudert. Der E10-Artikel zeigt: Es geht doch!

s-u
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Schollega
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Re: Experimente!

Beitrag von Schollega »

Schollega hat geschrieben: ...
Hier möchte ich mal wieder meine Owatrol-Nägel zeigen. Sie stehen seid Mai 2009 in Wind und Wetter und sind wirklich allem, was das Wetter so zu bieten hat, ausgesetzt. Der linke Nagel ist ein handelsüblicher Nagel aus dem Baumarkt, der unbehandelt in das "Brett" geschlagen wurde.
Der rechte Nagel, ebenfalls ein ganz normaler Nagel, ist ein Mal mit Owatrol behandelt worden. Wie ihr seht, hat er an wenigen Stellen leichte Ansätze von Rost, während der andere Nagel nur noch aus Rost zu bestehen scheint.
Würde man die Behandlung mit Owatrol in Abständen von drei bis vier Monaten wiederholen, wäre der Rost am rechten Nagel wohl nicht entstanden.

Die Nägel werden weiter auf meinem Balkon stehen und ich werden weitere Bilder von Zeit zu Zeit einstellen.
Grüße!

...
Wieder sind zwei Monate vergangen. Mit den Nägeln wurde nichts weiter unternommen. Hier kommen die aktuellen Fotos. Die Nägel stehen zwei Jahre im Freien!

Grüße!
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Der Unbehandelte.
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Dieser Nagel wurde 1X mit Owatrol "angestrichen".
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Beide Nägel im Überblick.
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Schollega
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Re: Experimente!

Beitrag von Schollega »

Schollega hat geschrieben: ...

Hier möchte ich mal wieder meine Owatrol-Nägel zeigen. Sie stehen seid Mai 2009 in Wind und Wetter und sind wirklich allem, was das Wetter so zu bieten hat, ausgesetzt. Der linke Nagel ist ein handelsüblicher Nagel aus dem Baumarkt, der unbehandelt in das "Brett" geschlagen wurde.
Der rechte Nagel, ebenfalls ein ganz normaler Nagel, ist ein Mal mit Owatrol behandelt worden. Wie ihr seht, hat er an wenigen Stellen leichte Ansätze von Rost, während der andere Nagel nur noch aus Rost zu bestehen scheint.
Würde man die Behandlung mit Owatrol in Abständen von drei bis vier Monaten wiederholen, wäre der Rost am rechten Nagel wohl nicht entstanden.

Die Nägel werden weiter auf meinem Balkon stehen und ich werden weitere Bilder von Zeit zu Zeit einstellen.
Grüße!

...
Wieder sind einige Monate über die Nägel gezogen. Die schützende Owatrolschicht auf dem rechten Nagel wurde nicht erneuert. Zur Erinnerung: Die Nägel stehen seit Mai 2009 ununterbrochen im Freien.
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Cloyd
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Re: Experimente!

Beitrag von Cloyd »

Ja, da hatte ich doch auch was...

Leider ist die Handykamera kacke, aber man sieht das Wesentliche.
Es handelt sich um einen 20mm Stahlbolzen, den ich entfettet und dann nur die linke Seite mit Owatrol eingerieben habe.
Das hängt seit März 2011 so an meinem Carport, wo voll das Wetter drankommt.

Ich werde das mal noch mal mit einem anderen Bolzen wiederholen, weil der hier mal runtergefallen war.Deshalb ist er links außen rostig.

Hammer, oder?


mfg Toni
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Schollega
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Re: Experimente!

Beitrag von Schollega »

Wenn man sich jetzt überlegt, dass die Meisten von uns ihr Moped oder was auch immer (Klappi, Kinderwagen, Nähmaschinengestell usw.) selten über Monate oder Jahre der vollen Witterung aussetzen, ist die konservierende Wirkung für altes und junges Blech in seiner Wirkung wohl erwiesen. ;)

Grüße!
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Cloyd
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Re: Experimente!

Beitrag von Cloyd »

Da ich ja nun an meinem 64er Projekt einen gerissenen Lampenring hatte und jeder Reparaturversuch sinnlos war, hab ich den einfach in handliche Stücke gesägt und gebrochen, und in verschiedene aggressive Flüssigkeiten eingelegt.
Mal sehen was mit dem Kunststoff passiert, weil ja früheres Plaste scheinbar doch resistenter war gegen Allesmögliche.
Vielleicht kann man so einen Lampenring ja mit Benzin reinigen...wer weiß?
Bald wissen wir es!


mfg Toni
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Siebenson
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Re: Experimente!

Beitrag von Siebenson »

Schöner Versuch!
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Re: Experimente!

Beitrag von Schollega »

Sieht ein bisschen aus wie in meinem Kühlschrank. ;)
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Re: Experimente!

Beitrag von Weimaraner »

Igitt!!! :o Du nimmst Sachen von Arbeit mit nach Hause und legst sie in Alkohol ein???
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Cloyd
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Re: Experimente!

Beitrag von Cloyd »

Die Versuchsanordnung wurde eben noch erweitert.
Ein Glas mit ACE, milde Bleiche ohne Chlor.
Ick bin jespannt!

Die anderen drei Präparate zeigen noch keine Reaktion.


mfg Toni
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