In der letzten Zeit habe ich hin und wieder mal ein Fahrzeug aus der Reihe zur Inspektion gebeten. Fast in allen Tanks war Sprit, der schon unterschiedlich lange auf Verbrennung oder Verwertung wartete. In einigen Tanks und Vergasern fand ich das Grauen, dass man erwarten darf, wenn man den Treibstoff in den Behältern stehen lässt - Rost, Gammel und grüner Schleim.

Andere Fahrzeuginnereien sahen perfekt aus obwohl sie teilweise schon drei oder vier Jahre stillstanden.
Mir viel auf, dass bei den Fahrzeugen, bei denen ein Messingsieb um das Steigrohr verbaut war, der Gammel schon nach einem halben Jahr eingesetzt hatte. Das Steigrohrsieb war in allen Fällen angefressen - mit zunehmender Standzeit ausgeprägter.
Bei den anderen Fahrzeugen, die ein solches Sieb nicht hatten (keins zur Hand bei der Montage oder andere Gründe) war der Sprit nicht merklich verändert. Die Farbe war so, wie man sie von Gemisch erwartet, der Geruch würzig und voll. In den Vergasern fand sich lediglich ein ganz leichter öliger Belag im Vergaserinneren, den ich auf den Ölrückstand aus dem verdunsteten Gemisch zurückführen würde.
Theorien, die man immer gerne hört, dass zersetzende Bakterien im Sprit ein lange Haltbarkeit verhindern sollen, klingen für mich nach diesen Beobachtungen nicht plausibel, da die Spritqualität ja dann bei der längsten Lagerung am schlechtesten gewesen sein müsste.
Meine Beobachtung:
Überall dort, wo ein Steigrohrsieb verbaut war, war die Zersetzung von Sprit und Sieb schon nach relativ kurzer Zeit erkennbar. War kein Sieb verbaut, ist der Sprit auch nach ca. vier Jahren nicht verändert und die Düsen frei.
Meine Frage an euch:
Habt ihr ähnliche Beobachtungen gemacht?
Gibt es einen plausiblen Zusammenhang zwischen der Zersetzung des Filtersiebes und dem Treibstoff ?
Grüße