Kurbelwelle / Instandsetzung

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Doc Holliday
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Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Doc Holliday »

Da es immer noch Lagerware gibt an kompletten Pleulen sowie auch neue NOS Hubzapfen, möchte ich hier mal auf den Wechsel dieser Teile eingehen.
Ich habe mir ein komplett PAKET NOS DDR Ware für eine S50 Kurbelwelle in einem Versandhaus in Güterborg bestellt.

Dann die Hubscheiben auf der Hydraulischen Presse getrennt. Weitere Bilder werden folgen.
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Siebenson
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Re: Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Siebenson »

Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Doc Holliday
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Re: Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Doc Holliday »

Es ging wieder etwas weiter ... damit sich das Ganze exakt trennen und fügen lässt musste ich erst ein gescheite Vorrichtung bauen.
Der Hubzapfen beim M53 ist abgestuft ( im Pleul dicker als an den Hubscheiben ) . Daher muss man den Bolzen mit Hubscheibe zusammen von eine Hubscheibe abdrücken. Ein durchdrücken wie beim RH50 ist nicht möglich.
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Doc Holliday
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Re: Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Doc Holliday »

Es ging mal wieder etwas weiter..

Die Hubscheiben sowie die Wellenstümpfe werden bearbeitet. Warum ?Der Wellenstumpf ist im Bereich der Simmeringe stark eingelaufen. Darauf werde ich später eingehen.
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Doc Holliday
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Re: Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Doc Holliday »

Nun soll es hier mal weitergehen nach langer Zeit.
Wie oben schon beschrieben benötigt man für die M53 Motoren eine spezielle Vorrichtung um die Wellen zutrennen, da der Bolzen in der Mitte vom Ø dicker ist als außen ( siehe Fotos ). Bei der Welle vom RH50 kann man den Bolzen quasi durch drücken wobei aber zu erwähnen ist das dann hier die doppelte Kraft von Nöten ist da 2 mal die Presspassung überwunden werden muss.
Um zu üben habe ich erst mal ein paar Essi Wellen zerlegt gemessen und aus den besten Teile wieder eine zusammen gepresst. Bis dato kein Hexenwerk.
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Doc Holliday
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Re: Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Doc Holliday »

Was ich erfahren musste, ist das es unzählig viele Hubzapfen gibt in Ø und Länge und nicht jeder überall passt.
Man(N) bräuchte einen Innenmesser für die Kurbelwangen, theoretisch. Praktisch habe ich mir die Maße vom ausgepressten Bolzen notiert.
Auch haben die Bolzen verschiedene Wandstärken. .Ich hatte ja verschiedene Bolzen zur Auswahl. Der passende hatte auf der Pleullauffläche etwa 6/1000 Übermaß. Den habe ich in Drehbank vorsichtig poliert und dann verpresst in die erste Wange. Vorher gilt es aber die Wangen zu vermessen.
Dahat es den Vorteil wenn man verschiedene Wellen da hat. Meist sind bei den M53 die Laufflächen der Simmeringe etwas eingelaufen. Diese Stellen habe ich auch mit aufpoliert...
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Doc Holliday
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Re: Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Doc Holliday »

die Hochzeit..
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Doc Holliday
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Re: Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Doc Holliday »

Um gleich etwaige "Spezialisten" und "Fachleuten" etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen... es handelt sich hier rein um den Versuch so eine Instandsetzung in Eigen Regie zu erledigen. Ich bin kein professioneller Instandsetzer. Die Welle ist verpresst.

Dank eines guten Freundes, bin ich auch nun im Besitz eine Prüf und Wuchtgerätes für Kurbelwellen.
Jetzt geht es an das zentrieren den Rundlaufes, welcher in Fachliteratur mit bis zu 3/100 Unwucht angegeben wird.

Das wuchten ist grundsätzlich etwas anderes. Hier geht es umden Wuchtfaktor zwischen rotirenden und oszillierenden Massen.
Weitere Bilder werden folgen
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Weimaraner
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Re: Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Weimaraner »

Sehr cool. Schön, daß du hier weiter gemacht hast.
Grüße Andreas
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Siebenson
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Re: Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Siebenson »

Wie richtest Du die Hubscheiben aus, damit die Welle rund läuft?
Gruß Swen-Uwe
Doc Holliday
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Re: Kurbelwelle / Instandsetzung

Beitrag von Doc Holliday »

Siebenson hat geschrieben: Di 9. Nov 2021, 18:10 Wie richtest Du die Hubscheiben aus, damit die Welle rund läuft?
Gruß Swen-Uwe

Ich prüfe die Unwucht in einer speziellen Vorrichtung. Nach dem pressen hatten ich eine Unwucht von 25/100 mm .
Nach den ersten 2 Richtschlägen bin ich jetzt bei 8/100 mm ...
Ich werde mir noch mal das Buch von Erhard Werner anschauen. Dort wird das richten der KW in dieser Vorrichtung ausführlich erklärt.
Als Referenz teste ich auch morgen mal 2 neue Kurbelwellen. DIe 2 Richtschläge habe ich mit einem Schlosserhammer ausgeführt.
Es waren nur ganz sanfte Schläge aber mit erstaunlicher Wirkung.
Den Hubzapfen habe ich auf einer Seite mit Loctite gesichert. Wenn die Welle rund läuft, werde ich mit WIG zwei Sicherungspunkte sezten.
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