IG Ostdeutsche Fahrzeuge

Die reibungsgedämpften Federbeine unterliegen einem relativ hohen Verschleiß. Insbesondere die Reibelemente und die Gleitrohre verschleißen stark. Die Federbeine haben eine maximale Lebensdauer von 10.000 km, dann lässt die Wirkung merklich nach. Es kommt auch vor, daß die Reibelemente auf dem Konus klemmen und daher keine Dämpfung mehr erzielt wird. In diesem fall müssen die Federbeine zerlegt und instandgesetzt werden. Für die Instandsetzung werden u.a. Spezialwerkzeuge benötig, welche ich mir habe anfertigen lassen. Sollte Interesse an diesen Werkzeugen bestehen, so kann man sich gern an mich wenden. vielleicht wäre eine Sammelbestellung möglich. Ganz billig ist es nicht, aber für mich hat es sich schon gelohnt, obwohl es eine Einzelanfertigung war. Auf dem Bild sind die angerfertigten Werkzeuge zu sehen:

Diese Werkzeuge wurden nach den technischen Zeichnungen in bekannter Simson-Lektüre angefertigt.

Hier zu sehen sind die Montagehülsen, ohne die eine Montage schwierig bis unmöglich ist.

Hier sind die Druckdorne in zwei unterschiedlichen Größen zu sehen. Mit ihnen werden die Gleitrohre kalibriert. Die Rohre nutzen sich in der Mittellage stärker ab, als in den Enbereichen, auch passiert es, dass sie etwas oval werden.

Mit diesen Dornen können die Gleitrohre, wenn sie nicht schon über Endmaß sind nachgearbeitet werden.

Atze,

können wir am Freitag vielleicht die vorderen Dämpfer von meinem STAR mal zerlegen ... ??? Die Ferden kein mm mehr.

Zunächst wird mit einem Dorn, oder Durchschlag der Spreizkeil entfernt. Dieser befindet sich am unteren Ende des Federbeins.

Immer auf gute Aflage achten, am besten einspannen.

Das Dämpfungselement kann sehr fest sitzen. Man spannt den Dämpfer am besten ein, greift am anderen Ende mit einer Rohrzange zu und schlägt sinnig mit einem Gummihammer gegen die Zange. Wer natürlich einen Zughammer mit Einspannvorrichtung hat, sollte diesen benutzen, ich besitze einen solchen nicht

Die Metallhülse, die Plastehülse, die Unterlegscheiben, die Tragfeder und die Gummi-Endanschläge können nun abgenommen werden. Das Gleitrohr wird nun aus dem Einspannstück geschraubt. Es kann wirklich sehr fest sitzen, es sind auch schon Rohre abgeschert.

Nun werden die beiden Rohre ineinandergeschoben und es kommen die Reibkeile zum Vorschein. Es wird alles gereinigt. Insbesondere die Gleitflächen am Spreizkonus können verkrustet sein. Dann funktioniert die Dämpfung trotz intakter Hülse und Gleitsteinen nicht. in diesem Fall könnten die Teile nach Sichtprüfung u.U. weiterverwendet werden. Sonst neue Gleitsteine verwenden und Kalibrierdorn (2 Größen) je nach Verschleißzustand des Dämpfungsrohres durch Selbiges treiben.

Hier ist die Kolbenstange zu sehen. Die Feder drückt die abgeschrägten Reibkeile über den Kegel an das Gleitrohr. Drückt man den Dämpfer zusammen, drücken die Keile gegen die Federkraft und der Dämpfer lässt sich relativ leicht zusammenschieben. Wird das Dämpfungselement auseinandergezogen, verkeilen sich die Reibsegmente mit Hilfe der Federkraft. Das Dämpfungselement lässt sich schwer auseinanderziehen. Die Feder und die obere Scheibe sollten leichtgängig und der Kegel sollte sauber und glatt sein.

Nun werden die Keile wieder eingesetzt...

...und das ganze wird in die konische Hülse(ein Teil des Montagewerkzeugs) geschoben.

Nun wird das Ganze durch die Konische Hülse in die zweite Montagehülse geschoben und die konische Hülse wird über die Kolbenstange abgenommen.

Jetzt wird das Dämpfungsrohr mit dem Gewinde voran über die Kolbenstange in die Montagehülse geschoben und die Kolbenstange in das Rohr gezogen.

Jetzt wird das Einspannstück wieder auf das Rohr geschraubt, dann kommt die Aluhülse, eine Unterlegscheibe, die Tragfeder, die Anschlaggummies nicht vergessen(!!) auf die Feder kommt eine Unterlegscheibe und die Plastehülse nun kommt das untere Einspannstück auf die ausgezogene Kolbenstange, waren die Tragfeder zusammengedrückt und mittels geschlitzter Halteplatte gehalten wird. Spreitzkeil einschlagen, fertig!

Wer es ohne Montagehülsen probieren will, dem sage ich, vergesst es. Das macht keinen Spaß!

Darauf erst mal ne Weiße, aber ne Richtige!


Gruß

S-U

siebenson hat geschrieben: Wer es ohne Montagehülsen probieren will, dem sage ich, vergesst es. Das macht keinen Spaß!

...das brauchste mir nicht zu erzählen...die ersten habe ich ohne gemacht

Immerhin hast Du es geschafft

s-u

S-U : Dann kann ick ja meene Federbeene vom Spatz nach Berlin mitbringen . Die brauchen ooch 'ne innere Kur .

siebenson hat geschrieben:Immerhin hast Du es geschafft

s-u

mit ein bisschen Fummelei geht das, aber mit werkzeug macht es Spaß