Mein Röhrenradio Goldstern Rossini 6002 Stereo

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M53
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Mein Röhrenradio Goldstern Rossini 6002 Stereo

Beitrag von M53 »

Wie von Euch gewünscht folgt nun das Thema zum Radio.

Auf dem Trödelmarkt habe ich olle Radios gesehen und musste sofort an des Radio meiner Oma (ein Stern Potsdam DN) denken welches als Deko im Gästezimmer meiner Großeltern steht. Als Kinder haben wir immer die Tasten gehämmert und dann natürlich geschimpft bekommen. Immerhin musste meine Oma ihr Lehrlingsgeld lange sparen um sich das Mono-Potsdam zu leisten.
Aus diesem Grunde gibt es auch nicht her und ich machte ich auf die Suche nach einem eigenem. Wichtig war, ein externer Eingang zum Einspeisen von Audio vom Handy/PC/Digitaltuner...
Nach kurzer Recherche musst ich feststellen, dass es auch schon Stereo Radios in den frühen 60ern gab. Nur war klar. Stereo muss es sein. Und ich legte mich voreilig auf das REMA 8001 fest.... bis ich plötzlich das Rossini 6002 entdeckte. Und "JA" ich habe es "NUR" wegen des leuchtenden Stereo Schriftzugs gekauft.
In der Nähe von Dresden habe ich dann das äußerlich gute Radio für einen Spottpreis erstanden. Das Innenleben war jedoch sehr stark mitgenommen. Dicke Kruste aus Dreck, welcher auch mal feucht geworden war. Mäusescheiße, Spinnenweben, Spinnennester, angefressene Kabel, Isolierungen und sogar Kondensatoren! Zudem meine Wenigkeit, die keine Ahnung hatte...

Der Netztrafo war auch dunkelbraun... insofern war klar.. Ersatz muss her! Für einen guten Preis konnte ich dann ein äußerliches Schrottradio kaufen welchen innen aber sehr gut war! Sauber und intakt!
Durch das Dampfradioforum konnte ich schonmal alle Kondensatoren ausfindig machen welche zwingend gewechselt werden müssen. Vorallem die BRANDGEFÄHRLICHEN Teerkondensatoren mussten alle Raus.

So begann ich nun alles zu zerlegen und zu Säubern. Insgesamt habe ich 13 Kondensatoren (auch nicht Teerkondensatoren) erneuert. Eine extra Klinkenbuchse gelegt und ein stoffummanteltes Kabel verbaut. Ebenso habe ich mir einen DIN/Diodenstecker auf Klinke Adapter gebaut und den Entstörkondensator herausgenommen.
Mit dem neuen Stoffkabel konnte ich auch das Chassis an den Schutzleiter anschließen.

Weiterhin musste ich viel messen und prüfen. Ausprobieren, Testen... Chassis raus... Chassis rein...usw. Abstimmen... Brummen beseitigen...usw..

Doch nun ist es vollbracht. Nach einer Behandlung mit Renowell glänzt es wieder und gibt vortrefflichen Ton von sich. Ein Augen und Ohrenschmaus!

Ich hoffe ich konnte den ein oder anderen animieren. Oberstes Gebot ist dennoch! Wer sich ein solches Radio zulegt oder in Betrieb nehmen will, sollte unbedingt die bekannten gefährlichen Kondensatoren tauschen. Egal ob West oder Ostprodukt. Im Dampfradioforum gibt es fabelhafte Bebilderter Listen, der unbedingt zu tauschenden Kondensatoren.
Hat man diese ersetzt ist das Radio an und für sich schon "sicher". Dennoch sollte man es nicht (vorallem wenn man keinen Schutzleiteranschluss verlegt hat) alleine spielen lassen. Die Hausratversicherungen zahlt ebenfalls nicht bei durch Röhrenradios oder Fernsehern verursachten Bränden. Nun lass ich Bilder sprechen :-)

Ich will auf keinen Fall abschrecken. Mit dem Rossini habe ich mir gleich ein sehr anspruchsvolles Gerät geholt. Stereo (intern) + Basiserweiterung mit zwei Ausgangverstärkern usw... Zudem riesig (70x50x30cm) und 25 kg schwer.
Mit kleineren Monogeräten ist es wesentlich einfacher.

Zum Thema MONO-STEREO. Einen Unterschied merkt man eigentlich nur beim Anschluss externer Boxen. Bei den Lautsprechern im Radio liegt die Basis soweit bei einandern das es keine Rolle mehr spielt.

Gruß, Martin
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