IG Ostdeutsche Fahrzeuge

Hallo Freunde,
ich habe letztens auf dem Flohmarkt ein italienisches Rennrad - Konglomerat mit Pinarello - Rahmen (gemufft, Chrom-Molybdän) erworben.
Leider sind die beiden Lagerschalen, die das Steuerkopflager bilden, nicht mehr fest zu bekommen. Zwar spielfrei, aber eben nicht fest.
Wer hat Tipps, wie ich das hinbekomme?
Meine vorschläge:
1. Aufkörnen
2. Aufzinnen
3. Knetmetall (Epoxi-Kitt)
4. Einkleben
5. Einlöten (weich)
6. Metallfolie (Fühllehre 0,03 mm zwischenlegen bzw. verkleben)

Wer weiß, was ginge bzw. hat sowas schon mal gemacht?

Hendrik

Aufkörnern wird wohl nicht gehen , weil die doch sicher zumindest Randschichtgehärtet sind ...

Ich würde es mit hochfestem Loctite kleben , das sollte gehen .

Gruss,
Raphael

Ich wollte den Rahmen aufkörnen. Die Lagerschalen wollte ich so wenig als möglich "betun".

Hendrik

Zinn ist zu weich ..... Auch wenn gehärtet kann man(n) das körnen ... kommt auf den Körner an, denkt bitte an das Material Eindring Verfahren (Rockwell, Wickers, Brinell und weitere) .

Kommt auf das Spiel an, aber ich denke in Folge von Nachlaufwinkel entstehen zuviel Oquerkräfte, die den Kleber wieder lösen.

Im Grunde genommen gibt es in diesem Fall keine wirklich fachgerechte Reparatur. Ist der Rahmenkopf hin, kann man sich einen "neuen" Rahmen kaufen. Bei all dem, was ich hier schon las, käme eventuell ja auch ein Stauchen des Materials in Betracht. Die minimale Kürzung des Kopfes kann doch durch das Gewinde an der Gabel ausgeglichen werden. Ich halte ein sinniges Stauchen noch für die beste (nicht fachgerechte) Lösung

S-U

Stauchen des Steuerrohres am Rahmen? Das muss ja dann auch parallel sein...
Ich habe mir heute "Uhu endfest 300" gekauft, zur Not kann man das ja auch wieder rauspulen. Ich probier´s erst mal damit.

Hendrik

Habe gerade im Datenblatt gestöbert, eine Festigkeit von 3000 N/cm² wird bei einer Temperatur von 180 °C über 5 min erreicht. Ich denke, bei entsprechender fettfreier Oberfläche dürfte das einigermaßen halten. Schließlich gibt es ganze Rahmen, die geklebt sind. Was anderes als EP-Harz wird dabei auch nicht genommen...
Im Klartext heißt das, dass ich mein Motorrad vollgetankt mit Fahrer an einem Quadratzentimeter Metall festgeklebt, aufhängen kann.
Ich denke, besser hält eine kalt eingepresste Lagerschale nicht. (gefühlt)

Hendrik

Da ich sowieso Klebe-Fan bin würde ich auch diese Methode favorisieren. Bei einer Klebedicke von wenigen Hundertstel Millimeter sind Klebungen möglich, die selbst mit nicht so hochwertigen Klebern einen Panzer tragen.
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Folgendes ist zu beachten (meine Erfahrungen):
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- Ist eine Aushärte-Zeit angegeben, sollte man diese auf das doppelte ausdehenen. Die angegebene Zeit scheint immer etwas zu kurz, die Klebestellen halten definitiv besser nach der doppelten Zeit.
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Ist eine Zeit bis zum Bearbeiten angegeben, diese mindestens verdreifachen. Nach der Bearbeitungszeit sind Kleber noch nicht endfest.
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- Die Klebung muß beendet sein BEVOR der Kleber anfängt auszuhärten, nur dann hält das ganze optimal. Wenn man merkt, daß der Kleber schon zäh wird, lieber nochmal entfernen und von vorn anfangen.
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- Ein - wie oft empfohlen - aufrauhen der Oberflächen verschlechtert das Ergebnis. Je glatter - und sauberer - die Oberfläche, desto besser die Klebekraft.
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Viel erfolg wünscht
Kleister-oTTo

Kein anschleifen mit Körnung 100?
Wieso eigentlich, was für eine Theorie hast Du?
Wir haben in der Verarbeitung von EP - Harzen beim Bootsbau immer angeschliffen...
Hendrik

Meine Theorie dazu wäre, daß der Kleber nicht vollständig in die durch schleifen entstehenden Riefen eindringen kann und demzufolge die Gesamt-Fläche der Klebung verringert. Aber das ist jetzt nur Spekulation und gilt auch nur für harte Oberflächen wie Metalle oder etwa Fliesen (vergaß ich im vorigen Beitrag zu erwähnen). Was diese Theorie unterstützt ist, je flüssiger der Kleber, desto besser hält er auf angeschliffenen Oberflächen.
Jeder kann das selbst testen. Einen dicken Klecks Silicon - recht dicklüssig - auf einer glatten und einer angeschliffenen Fläche des selben Werkstücks. Nach 24 Stunden dann mit beiden Händen an beiden Klebungen gleichzeitig einen Zieh-Test machen.
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Tatsache ist aber, ich war oft mit der Festigkeit von Klebungen auf einer angeschliffenen Metall-Oberfläche nicht zufrieden. Nachdem dann aber die Oberfläche geglättet und poliert wurde, hielten die Klebungen bombenfest.
Das gilt insbesondere für Kleber, die nach dem aushärten eine minimale Viskosität behalten, also nicht absolut hart werden, was ich jetzt für deine Zwecke auch empfehlen würde.
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Kleber die absulut hart werden, neigen eher zum Bruch der Klebestelle bei Belastung. Dabei bricht nicht der Kleber von den zu klebenden Oberflächen, sondern innerhalb des Klebers. Auch das ist sozusagen empierisch ermittelt.
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Wenn ich mir nicht sicher bin, welcher Kleber härter wird, mache ich einen Feilentest. Beim feilen hört und fühlt man welcher Kleber härter ist.
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oTTo, der niemals Sekundenkleber verwendet

Hallo Otto,
warum verwendest Du keinen Sekundenkleber? Ich frage weil es so scheint, dass Du Dich mit dem Thema Klebstoff intensiver beschäftigt hast.
Grüße und Dank für Deine Antwort.

Gunnar

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Die Antwort ist unerwartet simpel: Ich kriegs einfach nicht hin mir beim kleben NICHT die Finger zu bekleckern.
und
Ja, ich habe schon Sachen geklebt, wo JEDER sagte, das MUSS geschraubt/geschweißt/genietet werden. Und hält, und hält, und hält...
Allerdings eben oft vorher mit verschiedenen Klebern experimentiert.
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Die besten Ergebnisse bei Metallen habe ich mit solchem Kleber gemacht:
2-Komponenten-Metall-Kleber
Gibts von verschiedenen Firmen.
Ausnahme Aluminium, dafür gibts wieder speziellen 2-Komponenten-Kleber.

Die Schwierigkeiten mit den Fingern kenne ich! Irgendwie schafft es mancher Klebstoff einen immer wieder zu überlisten - und zack! - schon sind die Fingerchen klebrig wie ein Honigtopf.

Ich dachte es steckt noch irgendein chemisches Geheimnis dahinter.
Danke für Deine Antwort!
Grüße von Gunnar!

Ich bin mit der Kleberei schon ein wenig weiter, derzeit habe ich die Radlager für die SR2-Umbaunaben mit Uhu endfest 300 geklebt. Man muss das ganze nach dem Verspannen der Lager langsam mit der Heißluftpistole erwärmen, bis die Spucke zischt und dann noch etwas weiter. Dann hat man zuverlässig über 100 Grad und der Kleber ist innerhalb von 10 min fest.
Das ist ziemlich Klasse, montieren kann man in Ruhe und dann wird gehärtet...

Das Fahrrad habe ich jetzt soweit komplett, so dass ich auch hier ans Kleben gehen möchte. Wünscht mir Glück...

Hendrik

Glück brauchen die Leute , die nicht wissen was sie tun .

Da du in diese Kategorie ganz sicher nicht fällst , wünsche ich dir Viel Erfolg !!!

Gruss,
Raffi

Mensch Raffi! Da hast Du aber tief in die Kiste der Weisheit gegriffen. Klasse!
Lieber Hendrik, ich drücke die Daumen (diese Formulierung müsste unverfänglich sein).
Grüße von Gunnar!

Ich bin heute erst mal so mit dem Italienischen Fahrradwagen gefahren.
E´Draum!

Ersma´n Foto vom Gerät. Ist zwar alles gebraucht aber fährt sowas von genial. Ich hab das Grinsen immer noch nich losgekriegt.

Mannmannmann!

Hendrik

Klasse ! Ein schönes Rad , wenn mich auch stört dass man bei diesen verdammten Dingern immer noch unten trampeln muss ...

Fazit : Da muss ein Hilfsmotor dran !!!

Gruss,
Raffi