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die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Mi 10. Mai 2017, 22:07
von Doc Holliday
durch einen Zufall bin ich auf eine interessante Sache gestoßen... :

Waldi sucht einen Kolben vom RH50 im Nullmaß 38,00 ob nun A, B oder C sei mal dahin gestellt.
Daher habe ich mal meine Kisten auf den Kopf gestellt.

Es gab ja für den RH 50 zwei Hersteller der Koben . Zum einen ELKO ( Östereich ) und MEGU . Durch ein Foto fiel mir auf das ein Kolben höher stand als der andere.

Also mal gemessen und sofort war klar der ELKO Kolben ( 61,8 mm )ist ca, 1 mm Länger als der Megu Kolben (60,8 mm ). Zur Sicherheit habe ich gleich einen zweiten Megu Kolben vermessen.Genau das selbe. Dann einen Kolben Bolzen rein und noch mal gemessen. Der 1 mm mehr Länge teilt sich in 0,5 mm oberhalb des Kolbenbolzen und unten am Kolbenhemd auf.Theoretisch heißt das Der Einlass ist 1mm kürzer offen ( 0,5 in der Aufwärtsbewegung und 0,5 in der Abwärtsbewegung ) und die Verdichtung erhöht sich.

Auf Grund dieser Tatsache habe ich die Kolben gewogen. Der ELKO wiegt mit 68 gr genau 10 gr weniger asls der Megu Kolben. Ein Megu Kolben den ich im gleichen Maß hatte wiegt 78 der andere 81 gr. Was sicherlich aber auch daran liegt, der ELKO Kolben hat nur 2mm hohe Kolbenring. Die Megu Ringe habe 2,5 mm.

Des weiteren fällt auf, dass der ELKO Kolben am unteren Ende komplett ausgedreht ist im Gegensatz zum Megu.

Mich würde interessieren, wer hat noch alte Kolben vom RH 50 im Maß 38.00 un miist mal nach. Auch andere Maße wäre interessant in puncto Kolbenringe, Höhe usw

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Do 11. Mai 2017, 06:45
von Siebenson
Hab ich. Ich kann ja bei Gelegenheit mal schauen. Meine Vermutung ist: Elko muss mehrere Patente besessen haben, die dabei eine Rolle spielen. Ich selbst habe absolute Geräuschlosigkeit im Gegensatz zu Megu fest gestellt. Bei Megu variiert das Kolbenringrasseln.

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Do 11. Mai 2017, 12:06
von Doc Holliday
Ja miss mal bitte nach ...

Aber sind wir mal ehrlich 10 gr bei rotierenden Massen in der Drehzahlordnung ( ca. 5000 u/min ) ist ja mal ne Hausnummer. Zumal der Kolben ja noch länger ist.
Ich habe ja noch einen schraddeligen Megu Kolben, welcher ja wie auf den Bildern zu sehen nicht komplett ausgedreht ist im Gegensatz zum ELKO.
Ich drehe den mal innen auf das gleiche Maß wie der ELKO und wiege noch einmal . Es muss ja auch am Material liegen der K20 Kolben hatte ja 20% Siliciumanteil .. vielleicht hat der ELKO eine andere Gusslegierung wie der Megu .Mann könnte höchstens über die Verdrängung des Kolben die Materialdichte bestimmen.

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Do 11. Mai 2017, 20:11
von andy78
Ganzschnell mal Foto gemacht ....
vermessen tu ich sie noch .....

1-4 Elko der Rest Megu

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Do 11. Mai 2017, 20:47
von Siebenson
Matze, der Kolben ist eine translatorische Masse.

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Fr 12. Mai 2017, 09:28
von Paulisch
Haben die damals nicht sogar mittels unterschiedliche Kolbenbolzen die Kurbelwelle ausgewuchtet :-? ?
Ich habe einen Kolbenbolzen der fast aus Vollmaterial besteht und aufgrund dessen hatte mein Opa (Landmaschinenschlossermeister) mir erzählt, das der zum Ausgleich dient?!

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 12:08
von Doc Holliday
Siebenson hat geschrieben:Matze, der Kolben ist eine translatorische Masse.
Ja Swenni, das is mir schon klar das der Kolben die translatorische Masse darstellt, doch wird versucht mit Ausgleichsbohrungen dem entgegen zu wirken. Eine translatorische Masse lässt sich aber nicht zu 100 % kompensieren. doch wenn dich die Masse des Kolbens erhöhe bzw reduziere wie in unserem Fall um 15 % denke ich schon dass sich das bemerkbar macht. Ich kann mir nicht vorstellen das damals jemand die Kolben gewogen hat.

Der Schwiegersohn von Herrn Werner hat uns ja gesagt, das die AWO Wellen für ET Bedarf von den Lehrlingen gerichtet wurden. Wer weiß, wie es bei den Mopeds war .... gerade beim RH der dann ja Mitte der 60ziger abgelöst wurde.

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 10:55
von Siebenson
Doc Holliday hat geschrieben:...doch wird versucht mit Ausgleichsbohrungen dem entgegen zu wirken.
Nein.
Doc Holliday hat geschrieben: Eine translatorische Masse lässt sich aber nicht zu 100 % kompensieren...
Doch. Mit Ausgleichswellen, oder gegenläufigen,gleichgewichtigen Bauteilen, z.B. Kolben beim Gegenkolbenmotor.

Die Gewichte an der Kurbelwelle sind nur dazu da, die rotierenden Massen auszugleichen.

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Di 16. Mai 2017, 20:13
von M53
Die Gewichte an der Kurbelwelle sind nur dazu da, die rotierenden Massen auszugleichen
Das ist falsch. Mit den Kurbelwellengewichten werden auch die Ozillieren Massen teilweise ausgeglichen. Dies geschieht jedoch über den Kurbelwinkel unterschiedlich. Während man im OT sowie UT durchaus zu einem 100% Ausgleich bei Entsprechender Kurbelwellengewichte erreicht nimmt dieser Effekt 90° versetzt zu diesen Punkten stark ab (bis auf 0). Dort kann es dann zu starken horizontalgerichteten Kräften kommen.
Einfach gesagt ist es die vertikale Komponente der Zentrifugalkraft um die KW-Achse..


Gruß, Martin

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Mi 17. Mai 2017, 06:25
von Siebenson
Ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Gut, bezogen auf die vertikale Komponente ist das richtig. Horizontal jedoch kehrt sich das dann ins Gegenteil um. Man bräuchte also zwei gegenläufige Wellen, dann kann die Vertikalkraft des Kolbens komplett ausgeglichen werden.

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Mi 17. Mai 2017, 11:56
von Doc Holliday
Siebenson hat geschrieben:
Doc Holliday hat geschrieben:...doch wird versucht mit Ausgleichsbohrungen dem entgegen zu wirken.
Nein.
Doc Holliday hat geschrieben:

Nun Swenni das erkläre mir bitte folgendes, ich lass mich gerne eines besseren belehren.

Die S51 KW ist quasi rund... beim S70 sind die Hubscheiben abgeflacht ... wahrscheinlich um das Mehrgewicht des Kolbens ca. 20 gr . ( Ø Anstieg von 39 auf 45 mm ) zu kompensieren. Vielleicht habe ich mich auch schlecht zum Anfang ausgedrückt. Die Ausgleichsbohrungen sind in Höhe vom Hubzapfen und kompensieren das, was der Kolben an translatorischer Komponenten dazu gibt. Querkraft des Kolbens lassen wir mal unberücksichtigt.

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Do 18. Mai 2017, 08:13
von Siebenson
Hast Du Dir mal überlegt, dass die Kurbelwelle wegen der Lebensdauer möglicherweise anders dimensioniert wurde, aber ins selbe Kurbelgehäuse passen muss? Ich habe den Pleulsatz der S70 Welle noch nicht in der Hand gehabt, jedoch fällt mir an den Wangen auf, dass sie zwar abgeflacht sind, dafür aber die kleineren Bohrungen fehlen.

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Fr 26. Mai 2017, 12:00
von fahrfisch
Könnte es sein, dass man damit versucht hat, Gewicht so weit außen wie möglich einzusparen? Wegen der Wirksamkeit der Maßnahme?
Bohrungen kann man ja nicht so weit außen machen. :-m
Volumenerhöhung zwecks besserer Füllung ist es wohl nicht, da alle, die einen Motor optimieren wollen, die Bohrungen mit was leichtem wieder zu machen...

Hendrik

Re: die Sache mit dem Kolben

Verfasst: Di 6. Jun 2017, 20:21
von Siebenson
Heute habe ich mal gekramt und kann Deine Festellungen nicht bestätigen. Ich kann aber bestätigen, dass es selbst bei verschiedenen Kolben im selben Mass von Megu unterschiede gibt gensu, wie auch bei Elko.

Höhenunterschiede von ca 1mm am Kolbenhemd könnte ich zwischen RH50-Kolben und M53-Kolben feststellen.