IG Ostdeutsche Fahrzeuge

Das ist mein Star. Er befindet sich in einem außergewöhnlich gutem Originalzustand. Er hat allerdings das gleiche Problem, wie viele ältere Fahrzeuge auch mit wenig Laufleistung: Er verbraucht Getriebeöl! Die Wellendichtringe an der Kurbelwelle müssen in diesem Fall erneuert werden.

Zum Zerlegen des Motors gibt es ab Werk eine ganze Reihe von Spezialwerkzeugen, die man benötigte, würde man die Dichtringe selbst wechseln wollen. Diese Werkzeuge sind in Summe sehr teuer und machen das Selbstwechseln im Einzelfall unwirtschaftlich.

Ich bin der Meinung, man kann diese Motoren auch zerlegen und zusammen setzen ohne das gesammte Spezialwerkzeug zur Verfügung haben zu müssen. Es gibt nur ein Werkzeug, welches unabdingbar für das Zerlegen des Motors ist und das ist der Polradabzieher, den es in unterschiedlichen Preiskategorien gibt.

Sonst benötigt man einen guten Schraubendrehersatz und einen Steckschlüsselsatz...

Schon kann es los gehen.

Ich möchte allerding erwähnen, daß ich keine Gewährleistung für den Erfolg der Reparatur und auf eventuell entstehende Schäden gebe. Wer ein wenig Geschick besitzt und wer mit Werkzeugen und Metall einigermaßen umgehen kann, für den soll das eine Anleitung aus der Praxis sein, wie man die Wellendichtginge auch ohne das komplette Spezialwerkzeug wechseln kann.

Als erstes wird das Motoröl abgelassen.

Nun muss der Motor erst einmal ausgebaut werden. Dazu werden ersteinmal die Seitenbleche abgenommen.

Dann werden der Gebläsedeckel und das Lüfterrad abgenommen.

Nun werden das das Lüftergehäuse, die Kette und das Leerlaufkontrollkabel abgebaut.

Dann wird, wenn vorhanden, der Kabelschacht abgebaut.

Nun wird der Scheinwerfereinsatz ausgebaut und es werden die Kabel der Lichtmaschine vom Zündschloss und vom Sicherungskasten abgezogen.

Jetzt wird der Luftfilterkasten, der Vergaserschieber, der Vergaserchoke ausgebaut und der Kupplungzug ausgehangen.

Jetzt noch den Spritschlauch ab und die hintere und vordere Befestigungsschraube ab, schon ist der Motor raus.

Nun wird der Motor ersteinmal auf der Werkbank abgelegt.

Aus der Polradmitte wird nun die Mutter und die Federscheibe entfernt. Zum Gegenhalten gibt es in vielen älteren Lichtmaschinen extra ein Loch, mit dessen Hilfe man mittels eines Schraubendrehers das Polrad arretieren kann. Denn Schraubendreher niemals an den Spulen abstützen! Mann kann auch einen Ölfilterband zum Festhalten des Polrades nutzen.

Jetzt braucht man das einzige wirklich unabdingbare Werkzeug, den Polradabzieher. Ohne diesen geht es wirklich nicht! Man schraubt ihn in das Gewinde im Polrad, nachdem man die Schraube etwas zurück dreht.

Schraube reindrehen und jetzt festdrehen. Mit einem Maulschlüssel gegen halten...

"Knack" und das Polrad ist ab!

...

Nun werden die 3 Schrauben, die die Grundplatte der Lichmaschine halten entfernt und die Lichtmaschine wird entfernt.

Jetzt kommt das Sicherungblech vom Ritzel ab.

Dazu wird zunächst das über die Mutter überstehende Blech mittels Schraubendreher und Hammer (sinnig )...

...aufgebogen.

Jetzt wird das Ritzel mit einer Rohrzange festgehalten und die Mutter wird gelöst (Rechtsgewinde).

Jetzt kann das Ritzel von der Welle genommen werden.

Jetzt wird der Vergaser abgeschraubt,...