DKW RT 125 EZ 20.9.1940 Nach 74 Jahren zurück in Sachsen
Moderator: Jauernig
DKW RT 125 EZ 20.9.1940 Nach 74 Jahren zurück in Sachsen
Hallo liebe RT Freunde,
wie bereits an anderer Stelle angedeutet möchte ich euch nun wie folgt von unserer Neuanschaffung berichten.
Der RT Walter und ich (Fidel) haben uns am Wochenende folgende (wie unten beschrieben) RT zugelegt.
"Nach 74 Jahren zurück in Sachsen"
Die DKW RT 125 hat eine recht frühe Rahmennummer beginnend mit 57 und die Motornummer 1143926.
Erszulassung war auf einen gewissen Herrn Heinrich R., Angestellter, wohnhaft in Krischwitz (tschech. heute Křešice) Nr. 118 (damals bereits "Reichsgau Sudetenland"). Ausgestellt wurde der Kraftfahrzeugbrief durch den Landrat des Kreises Tetschen (heute Děčín) am 20.9.1940.
Das amtliche Kennzeichen war damals S - 144488 (S steht für "Reichsgau Sudetenland").
Nach dem Krieg wurde das Fahrzeug durch einen Tischler namens Jaroslav R. zugelassen, das war am 31.1.1946, der RT wurde dann das neue Kennzeichen 539 Č - DČ zugewiesen - also Tschechoslowakei - Děčín. Interessant an der Eintragung im reichsdeutschen Kraftfahrzeugbrief ist das vorne drauf als auch bei der Eintragung des Besitzers ein Vermerk auf Tschechisch gestempelt ist: "Fahrzeug ist Eigentum des Staates". Die ausführende Behörde war die "Kreisgerichtskommission" (oder auch (Bezirks-)Gebietsverwaltungskommission Děčín (tsch. "okresní správní komise" kurz OSK). Der im Brief neu Eingetragene hat darüber hinaus im Feld Beruf selbst einen Eintrag bei einer ähnlichen Behörde beschäftigt gewesen zu sein - hier müssen wir aber nochmal genauer recherchieren.
Auf Seite 13 des Briefs steht etwas von der Freisetzung des Fahrzeug durch das Rathaus - am 18.6.1947. In der Versicherungskarte des Jahres 1947/48 welche wir noch dazu bekommen haben ist die Maschine als Solomaschine erwähnt. Am 15.5.1948 wurde schließlich ein komplett neuer tschechischsprachiger Fahrzeugbrief ausgestellt. In diesem stehen dann zwei Sitzplätze.
Gekauft haben wir die Maschine vom Urenkel des Zweitbesitzers bzw. von dessen Vater. Wir hatten bei der Abholung und dem dazugehörigen Verkaufsgespräch auch viel Spaß. Ich konnte mal wieder ein bißchen Tschechisch sprechen und der seit mehr als zwei Jahrzehnten in Sachsen arbeitende Vater (Arzt) des Urenkels sein Deutsch durch sächsische Mundart abrunden.
Zur Maschine haben wir noch eine Ledertasche dazubekommen die noch ein paar Teile wie DKW Bordwerkzeug (Nummer 122926 - 0 und 122928 - 0 // Maulschlüssel 14 + 17 SW / den anderen muss ich noch nachmessen, dieser steht nicht in der ETL 64 - fehlt also 20518 SW 9/11 und 122928 - 1 SW 10/11). Darüber gabs noch den originalen MILA Bremshebel welcher kaputt ist und durch ein Jawateil am Fahrzeug ausgetauscht wurde, eine Zündspule und einen Gummiring dazu.
Eine Liste der Fehlteile wird noch erstellt. Bisher größte zu behebende Dinge sind der Jawakickstarter samt Perakgummi, Zündkabel mit Teslastecker, ein paar falsche Schrauben und die fehlende obere Luftpumpenhalterung.
Bilder folgen später.
Zwar ist der Lack nicht original aber so stehen immerhin noch die Stempelungen im Lampentopf (HASAG MT 130 SK 25 - 1) und auf dem Reflektor "8. Juni 1940". Der Zylinderkopf hat die Auto Union Nummer 143034 - 0 wie sie in der ETL 64 angeführt ist.
Viel Spaß noch beim Lesen.
Fidel
... die Maschine hat einen fünfstelligen Kronenbetrag gekostet, mehr wird nicht verraten.
wie bereits an anderer Stelle angedeutet möchte ich euch nun wie folgt von unserer Neuanschaffung berichten.
Der RT Walter und ich (Fidel) haben uns am Wochenende folgende (wie unten beschrieben) RT zugelegt.
"Nach 74 Jahren zurück in Sachsen"
Die DKW RT 125 hat eine recht frühe Rahmennummer beginnend mit 57 und die Motornummer 1143926.
Erszulassung war auf einen gewissen Herrn Heinrich R., Angestellter, wohnhaft in Krischwitz (tschech. heute Křešice) Nr. 118 (damals bereits "Reichsgau Sudetenland"). Ausgestellt wurde der Kraftfahrzeugbrief durch den Landrat des Kreises Tetschen (heute Děčín) am 20.9.1940.
Das amtliche Kennzeichen war damals S - 144488 (S steht für "Reichsgau Sudetenland").
Nach dem Krieg wurde das Fahrzeug durch einen Tischler namens Jaroslav R. zugelassen, das war am 31.1.1946, der RT wurde dann das neue Kennzeichen 539 Č - DČ zugewiesen - also Tschechoslowakei - Děčín. Interessant an der Eintragung im reichsdeutschen Kraftfahrzeugbrief ist das vorne drauf als auch bei der Eintragung des Besitzers ein Vermerk auf Tschechisch gestempelt ist: "Fahrzeug ist Eigentum des Staates". Die ausführende Behörde war die "Kreisgerichtskommission" (oder auch (Bezirks-)Gebietsverwaltungskommission Děčín (tsch. "okresní správní komise" kurz OSK). Der im Brief neu Eingetragene hat darüber hinaus im Feld Beruf selbst einen Eintrag bei einer ähnlichen Behörde beschäftigt gewesen zu sein - hier müssen wir aber nochmal genauer recherchieren.
Auf Seite 13 des Briefs steht etwas von der Freisetzung des Fahrzeug durch das Rathaus - am 18.6.1947. In der Versicherungskarte des Jahres 1947/48 welche wir noch dazu bekommen haben ist die Maschine als Solomaschine erwähnt. Am 15.5.1948 wurde schließlich ein komplett neuer tschechischsprachiger Fahrzeugbrief ausgestellt. In diesem stehen dann zwei Sitzplätze.
Gekauft haben wir die Maschine vom Urenkel des Zweitbesitzers bzw. von dessen Vater. Wir hatten bei der Abholung und dem dazugehörigen Verkaufsgespräch auch viel Spaß. Ich konnte mal wieder ein bißchen Tschechisch sprechen und der seit mehr als zwei Jahrzehnten in Sachsen arbeitende Vater (Arzt) des Urenkels sein Deutsch durch sächsische Mundart abrunden.
Zur Maschine haben wir noch eine Ledertasche dazubekommen die noch ein paar Teile wie DKW Bordwerkzeug (Nummer 122926 - 0 und 122928 - 0 // Maulschlüssel 14 + 17 SW / den anderen muss ich noch nachmessen, dieser steht nicht in der ETL 64 - fehlt also 20518 SW 9/11 und 122928 - 1 SW 10/11). Darüber gabs noch den originalen MILA Bremshebel welcher kaputt ist und durch ein Jawateil am Fahrzeug ausgetauscht wurde, eine Zündspule und einen Gummiring dazu.
Eine Liste der Fehlteile wird noch erstellt. Bisher größte zu behebende Dinge sind der Jawakickstarter samt Perakgummi, Zündkabel mit Teslastecker, ein paar falsche Schrauben und die fehlende obere Luftpumpenhalterung.
Bilder folgen später.
Zwar ist der Lack nicht original aber so stehen immerhin noch die Stempelungen im Lampentopf (HASAG MT 130 SK 25 - 1) und auf dem Reflektor "8. Juni 1940". Der Zylinderkopf hat die Auto Union Nummer 143034 - 0 wie sie in der ETL 64 angeführt ist.
Viel Spaß noch beim Lesen.
Fidel
... die Maschine hat einen fünfstelligen Kronenbetrag gekostet, mehr wird nicht verraten.
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Zuletzt geändert von Jauernig am Mo 31. Aug 2015, 11:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Fidel, die Geschichte ist der Hammer!
Sehr schön recherchiert und dokumentiert.
Supi!
Sehr schön recherchiert und dokumentiert.
Supi!
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Ich bin begeistert. Ich frage mich nur, warum der Urenkel die Maschine seines Urgroßvaters verkauft und sein Vater ihn dabei noch unterstützt. Für die Familie ist es doch schade, aber für Fidel ein Glück!!! Tolle Sache! Ich bin ja bei RT nicht so wirklich der Auskenner, auch wenn sie mich schon immer sehr begeistert. Ist der Zylinder eigentlcih original? Ich schätze, der ist eher ein Nachkriegsteil. Ist er gar von MZ?
Gruß S-U
Gruß S-U
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Hallo,
vielen Dank für die Worte.
Es war keine leichte Entscheidung für Walter und mich, aber wir waren uns von Anfang an einig, dass wir die Geschichte der Maschine sichern und bewahren müssen. Auf dem Luftfilter ist sogar noch das Knecht Abziehbild drauf. Vermutlich wurde die deutsche Beschriftung (Auto Union - Verwende stets Shell Oele //oder so ähnlich//) auf dem Tankdeckel entfernt.
Der Zylinderkopf ist original, hat ja auch die Auto Union Nummer. Die MZ RT 125 /1 und /2 hat die Zündkerze senkrecht drin. Beim Zylinder schaue ich nach der Auto Union Nummer wenn der Motor zerlegt wird.
Weitere Bilder unten.
VG
Fidel
vielen Dank für die Worte.
Es war keine leichte Entscheidung für Walter und mich, aber wir waren uns von Anfang an einig, dass wir die Geschichte der Maschine sichern und bewahren müssen. Auf dem Luftfilter ist sogar noch das Knecht Abziehbild drauf. Vermutlich wurde die deutsche Beschriftung (Auto Union - Verwende stets Shell Oele //oder so ähnlich//) auf dem Tankdeckel entfernt.
Der Zylinderkopf ist original, hat ja auch die Auto Union Nummer. Die MZ RT 125 /1 und /2 hat die Zündkerze senkrecht drin. Beim Zylinder schaue ich nach der Auto Union Nummer wenn der Motor zerlegt wird.
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VG
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Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Geil!
Das ist echt was Besonderes.In jeder Hinsicht.
Glückwunsch!
mfg Toni
Das ist echt was Besonderes.In jeder Hinsicht.
Glückwunsch!
mfg Toni
Nur wer sein Moped fährt, liebt sein Moped.
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Blöde Frage, läuft die?
Würde mich mal interessieren, wie diese alten Zweitakt - Motoren die Zeit überdauern.
Ich habe mal eine ungeöffnete DKW SB 200 kennen gelernt, die sauberstes Standgas hatte , obwohl viele Kilometer auf der Uhr und noch die alten Filzringe als Dichtung, und eine DKW RT 100 ohne Motorrevision, die in den Dolomiten rumgefahren ist.
Deshalb die "blöde Frage".
Wäre witzig zu wissen, ob der Motor noch liefe, wenn man es wöllte.
Oder seid ihr auf eigener Achse heimgefahren? Wetter war ja gut...
Hendrik
Würde mich mal interessieren, wie diese alten Zweitakt - Motoren die Zeit überdauern.
Ich habe mal eine ungeöffnete DKW SB 200 kennen gelernt, die sauberstes Standgas hatte , obwohl viele Kilometer auf der Uhr und noch die alten Filzringe als Dichtung, und eine DKW RT 100 ohne Motorrevision, die in den Dolomiten rumgefahren ist.
Deshalb die "blöde Frage".
Wäre witzig zu wissen, ob der Motor noch liefe, wenn man es wöllte.
Oder seid ihr auf eigener Achse heimgefahren? Wetter war ja gut...
Hendrik
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Et kütt wie et kütt
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Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
So,
unter hämischen Kommentaren von Waldi haben Walter und ich vorhin die Gabel gedreht und die Bremsankerplatte auf die richtige Seite gebracht.
Eine originale Lenkkopfabdeckung für meine andere zivil RT von 1940 habe ich auch noch bekommen und flux festgestellt, dass das DKW Logo nur mit sehr feinen kleinen Drähtchen an der Abdeckung gehalten wird - im Gegensatz zur Ingolstädter Trapezgabel RT 125 W, wo das glaube ich verschraubt ist (mal davon abgesehen das bei diesem Logo die Auto Union Ringe gewölbt und nicht gerade angeordnet sind) - hier muss also noch ein bißchen Kleber drunter damit das feine Logo bei der Fahrt nicht abfällt. Dem Sattel fehlt noch das Framologo, der Perakkickstartergummi ist nun auch ab.
Zu der Frage der Funktionalität, ja ich denke sie würde theoretisch laufen, Kompression ist da, Zündfunke noch nicht, wir werden sehen. Gelaufen ist sie in den 1990ern das letzte mal. Als ich beim Kauf den Benzinhahn öffnete kam Sprit, der Tank ist rostfrei und ein paar Tropfen waren noch drin. Öl im Getriebe ist auch noch da, Waldi durfte schnuppern und befand es glaube ich für gut - oder?
Mal sehen wie es weitergeht? Was sagt der Walter?
Hier mal noch ein Link zu einem Werbeprospekt der niederländischen zivil RT (schmale Streben am Gepäckträger) und ein anderes Farbprospekt:
http://www.bettex.net/dkw/bilder/dkw-rt-125-1939-nl.jpg und http://www.bettex.net/dkw/bilder/P080.jpg
Fidel
unter hämischen Kommentaren von Waldi haben Walter und ich vorhin die Gabel gedreht und die Bremsankerplatte auf die richtige Seite gebracht.
Eine originale Lenkkopfabdeckung für meine andere zivil RT von 1940 habe ich auch noch bekommen und flux festgestellt, dass das DKW Logo nur mit sehr feinen kleinen Drähtchen an der Abdeckung gehalten wird - im Gegensatz zur Ingolstädter Trapezgabel RT 125 W, wo das glaube ich verschraubt ist (mal davon abgesehen das bei diesem Logo die Auto Union Ringe gewölbt und nicht gerade angeordnet sind) - hier muss also noch ein bißchen Kleber drunter damit das feine Logo bei der Fahrt nicht abfällt. Dem Sattel fehlt noch das Framologo, der Perakkickstartergummi ist nun auch ab.
Zu der Frage der Funktionalität, ja ich denke sie würde theoretisch laufen, Kompression ist da, Zündfunke noch nicht, wir werden sehen. Gelaufen ist sie in den 1990ern das letzte mal. Als ich beim Kauf den Benzinhahn öffnete kam Sprit, der Tank ist rostfrei und ein paar Tropfen waren noch drin. Öl im Getriebe ist auch noch da, Waldi durfte schnuppern und befand es glaube ich für gut - oder?
Mal sehen wie es weitergeht? Was sagt der Walter?
Hier mal noch ein Link zu einem Werbeprospekt der niederländischen zivil RT (schmale Streben am Gepäckträger) und ein anderes Farbprospekt:
http://www.bettex.net/dkw/bilder/dkw-rt-125-1939-nl.jpg und http://www.bettex.net/dkw/bilder/P080.jpg
Fidel
- hallostege
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Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
... den niederländischen Prospekt hab ich im Original hier, ist auch mein Scan auf der NL-Page. Der Prospekt hat eine ganze Menge Seiten.
Gruss von Frank
Gruss von Frank
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Edit 2.9.2015
Die Abbildungen der Zeitschriften, welche bedingt durch ihr Alter nicht mehr unter "Copyright" fallen, gibts nur noch hier zu lesen:
Allgemeine Informationen zur DKW RT 125 und Literatur
F.
Die Abbildungen der Zeitschriften, welche bedingt durch ihr Alter nicht mehr unter "Copyright" fallen, gibts nur noch hier zu lesen:
Allgemeine Informationen zur DKW RT 125 und Literatur
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Zuletzt geändert von Jauernig am Mi 2. Sep 2015, 17:32, insgesamt 2-mal geändert.
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Hallo,
wir haben nun endlich begonnen die RT 125 zu überarbeiten. Schwierigstes Terrain ist der Lack - insgesamt drei (sic!) Füll- und Abdeckschichten verbergen den O-Lack. Aber immerhin ist O-Lack vorhanden! Es bleibt spannend. Ziel: Originalpatiniertes RT-lein bis zum RT Treffen soweit fertig stellen. Reproteile wie Flügelschraube geschlitzt (ist original nicht geschlitzt, geändert) für Bremsseil und Gummibandfederung ist bereits besorgt. Der Sozius wurde entfernt und kommt auch nicht mehr drauf.
F.
wir haben nun endlich begonnen die RT 125 zu überarbeiten. Schwierigstes Terrain ist der Lack - insgesamt drei (sic!) Füll- und Abdeckschichten verbergen den O-Lack. Aber immerhin ist O-Lack vorhanden! Es bleibt spannend. Ziel: Originalpatiniertes RT-lein bis zum RT Treffen soweit fertig stellen. Reproteile wie Flügelschraube geschlitzt (ist original nicht geschlitzt, geändert) für Bremsseil und Gummibandfederung ist bereits besorgt. Der Sozius wurde entfernt und kommt auch nicht mehr drauf.
F.
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Zuletzt geändert von Jauernig am So 16. Aug 2015, 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
- hallostege
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Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Moin, Fidel,Jauernig hat geschrieben:Interessant an der Eintragung im reichsdeutschen Kraftfahrzeugbrief ist das vorne drauf als auch bei der Eintragung des Besitzers ein Vermerk auf Tschechisch gestempelt ist: "Fahrzeug ist Eigentum des Staates". Die ausführende Behörde war die "Kreisgerichtskommission" (oder auch (Bezirks-)Gebietsverwaltungskommission Děčín (tsch. "okresní správní komise" kurz OSK).
das deutet darauf hin, daß die Maschine staatlich beschlagnahmt wurde ... ich weiss nicht genau, was die Sudetendeutschen bei der "Vertreibung" alles mitnehmen durften, ihre Fahrzeuge jedenfalls eher nicht ...
Gruss von Frank
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Vertreibung in Gänsfüßchen? Sind diese Leute jetzt wieder "Aussiedler", wie zu DDR-Zeiten?
- hallostege
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Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
@Steppke, ich denke mal, das kommt auf die Perspektive an und ich möchte hier keine politische Diskussion um Begrifflichkeiten entfachen ...
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Hallo,
können wir solche Diskussionen bitte andernorts führen? Vielen Dank! Schaut euch die Ethymologie von "Sudeten" sowie die Wahlergebnisse in den 1920er und 1930er Jahren an und vergleicht das mit dem Gebaren der Verbände nach 1945. Mir wäre lieb wenn die drei vorhergehenden Posts gelöscht werden, sorry. Mit meiner versucht sachlichen Darstellung der Ereignisse rund um das Motorrad ist alles klar und Bedarf keiner weiteren Interpretation durch Nicht-Historiker. "Aussiedler" als Bezeichnung für diese Gruppe ist hierbei im Übrigen genauso ein ideologischer Begriff wie "Sudetendeutsche". Aber das nur am Rande.
Und ja: klaro wurde die Maschine 1945 konfisziert, was hättet ihr als "Sieger" gemacht? Die Beschlüsse des Potsdamer Abkommen galten nun mal auch für ehemals besetztes Gebiet und der nordböhmische Streifen war außer zwischen 1938 und 1945 vorher niemals "deutsch" - die deutschsprachige Bevölkerung welche dort wohnte kam ursprünglich zum überwiegenden Teil aus dem Habsburgerreich. Das sieht mensch übrigens auch gut bei Friedhofsbesuchen, bsp.-weise in Vanov an der Elbe (neben dem Friedhöf stehen übrigens noch zwei Wartburgwracks) - wo die deutschsprachigen Gräber so befremdlich wirken, da die Familiennamen österreichischen Ursprung haben.
F.
PS: Meine Großeltern kommen übrigens auch aus einem Gebiet, dass heute nicht zur Bundesrepublik gehört. Restitutionsansprüche habe ich daraus aber noch nie abgeleitet.
können wir solche Diskussionen bitte andernorts führen? Vielen Dank! Schaut euch die Ethymologie von "Sudeten" sowie die Wahlergebnisse in den 1920er und 1930er Jahren an und vergleicht das mit dem Gebaren der Verbände nach 1945. Mir wäre lieb wenn die drei vorhergehenden Posts gelöscht werden, sorry. Mit meiner versucht sachlichen Darstellung der Ereignisse rund um das Motorrad ist alles klar und Bedarf keiner weiteren Interpretation durch Nicht-Historiker. "Aussiedler" als Bezeichnung für diese Gruppe ist hierbei im Übrigen genauso ein ideologischer Begriff wie "Sudetendeutsche". Aber das nur am Rande.
Und ja: klaro wurde die Maschine 1945 konfisziert, was hättet ihr als "Sieger" gemacht? Die Beschlüsse des Potsdamer Abkommen galten nun mal auch für ehemals besetztes Gebiet und der nordböhmische Streifen war außer zwischen 1938 und 1945 vorher niemals "deutsch" - die deutschsprachige Bevölkerung welche dort wohnte kam ursprünglich zum überwiegenden Teil aus dem Habsburgerreich. Das sieht mensch übrigens auch gut bei Friedhofsbesuchen, bsp.-weise in Vanov an der Elbe (neben dem Friedhöf stehen übrigens noch zwei Wartburgwracks) - wo die deutschsprachigen Gräber so befremdlich wirken, da die Familiennamen österreichischen Ursprung haben.
F.
PS: Meine Großeltern kommen übrigens auch aus einem Gebiet, dass heute nicht zur Bundesrepublik gehört. Restitutionsansprüche habe ich daraus aber noch nie abgeleitet.
- hallostege
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Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
@Fidel, ich wollte eben keine politische Diskussion sondern etwas Licht in das Dunkel des Fahrzeugbriefeintrages bringen und würde den Brief deswegen sogar als geschichtlich betrachtet besonders interessant einstufen.
Gruss von Frank
Gruss von Frank
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Du bist putzig, möchtest die Diskussion andernorst führen und legts im gleichen Beitrag selbst munter drauf los. Na was denn nun?Jauernig hat geschrieben:Hallo,
können wir solche Diskussionen bitte andernorts führen? Vielen Dank! ... bla bla
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Geht es jetzt hier um die DKW oder um politisch und historische korrekte Abhandlungen der Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts? Auch diese kann man diskutieren - aber bitte in einem ruhigen Ton.
Grüße
Grüße
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Hey Fidel, bezüglich des Lackes. Welches ist das Mittel eurer Wahl? Es gibt bei mir auch eine Patientin die entneulackt werden möchte. Seid ihr mit Aceton zugange oder habt ihr ´ne Alternative. Schönes Projekt, interessante Geschichte aber eben auch mit Leid verknüpft. Das scheint ja eh die einzige wahre Konstante zu sein auf dieser Idiotenkugel.
"1.Apfelsinentreffen 2014" nur bei ostdeutsche Fahrzeuge.de
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Hallo,
ich habe verschiedene Dinge probiert. Aceton, Verdünnung auch von verschiedenen Herstellern. Der Decklack ist recht hartnäckig. Diesen haben wir mit einem GEL bearbeitet - ich nehme an Abbeizer. Ich schaue morgen mal nach dem Namen. Riskant bei der ganzen Sache ist es, dass wenn man zulange einwirken lässt, droht der - Lack geht mit weg. Weitere Bilder folgen.
F.
ich habe verschiedene Dinge probiert. Aceton, Verdünnung auch von verschiedenen Herstellern. Der Decklack ist recht hartnäckig. Diesen haben wir mit einem GEL bearbeitet - ich nehme an Abbeizer. Ich schaue morgen mal nach dem Namen. Riskant bei der ganzen Sache ist es, dass wenn man zulange einwirken lässt, droht der - Lack geht mit weg. Weitere Bilder folgen.
F.
Zuletzt geändert von Jauernig am Di 2. Jun 2015, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
Re: DKW RT 125 EZ 20.9.1940 "Nach 74 Jahren zurück in Sachse
Hallo,
und weiter gehts, es ist Abbeizer der hilft. Die RT 125 wurde weiter zerlegt. Die Fußrastenanlage und der Hauptständer werden durch Repros ersetzt, alles verbogen und nicht brauchbar. Siehe unten.
F.
und weiter gehts, es ist Abbeizer der hilft. Die RT 125 wurde weiter zerlegt. Die Fußrastenanlage und der Hauptständer werden durch Repros ersetzt, alles verbogen und nicht brauchbar. Siehe unten.
F.
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