die Sache mit dem Kolben

Antworten
Doc Holliday
Beiträge: 1535
Registriert: Mo 20. Dez 2010, 22:46

die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Doc Holliday »

durch einen Zufall bin ich auf eine interessante Sache gestoßen... :

Waldi sucht einen Kolben vom RH50 im Nullmaß 38,00 ob nun A, B oder C sei mal dahin gestellt.
Daher habe ich mal meine Kisten auf den Kopf gestellt.

Es gab ja für den RH 50 zwei Hersteller der Koben . Zum einen ELKO ( Östereich ) und MEGU . Durch ein Foto fiel mir auf das ein Kolben höher stand als der andere.

Also mal gemessen und sofort war klar der ELKO Kolben ( 61,8 mm )ist ca, 1 mm Länger als der Megu Kolben (60,8 mm ). Zur Sicherheit habe ich gleich einen zweiten Megu Kolben vermessen.Genau das selbe. Dann einen Kolben Bolzen rein und noch mal gemessen. Der 1 mm mehr Länge teilt sich in 0,5 mm oberhalb des Kolbenbolzen und unten am Kolbenhemd auf.Theoretisch heißt das Der Einlass ist 1mm kürzer offen ( 0,5 in der Aufwärtsbewegung und 0,5 in der Abwärtsbewegung ) und die Verdichtung erhöht sich.

Auf Grund dieser Tatsache habe ich die Kolben gewogen. Der ELKO wiegt mit 68 gr genau 10 gr weniger asls der Megu Kolben. Ein Megu Kolben den ich im gleichen Maß hatte wiegt 78 der andere 81 gr. Was sicherlich aber auch daran liegt, der ELKO Kolben hat nur 2mm hohe Kolbenring. Die Megu Ringe habe 2,5 mm.

Des weiteren fällt auf, dass der ELKO Kolben am unteren Ende komplett ausgedreht ist im Gegensatz zum Megu.

Mich würde interessieren, wer hat noch alte Kolben vom RH 50 im Maß 38.00 un miist mal nach. Auch andere Maße wäre interessant in puncto Kolbenringe, Höhe usw
Dateianhänge
20170510_225023_resized.jpg
20170510_222342_resized.jpg
20170510_222359_resized.jpg
20170510_222537_resized.jpg
20170510_222742_resized.jpg
Schrauben ist keine Kunst, es ist eine Lebenseinstellung
Benutzeravatar
Siebenson
Beiträge: 6364
Registriert: Di 8. Feb 2011, 10:29
Wohnort: Berlin

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Siebenson »

Hab ich. Ich kann ja bei Gelegenheit mal schauen. Meine Vermutung ist: Elko muss mehrere Patente besessen haben, die dabei eine Rolle spielen. Ich selbst habe absolute Geräuschlosigkeit im Gegensatz zu Megu fest gestellt. Bei Megu variiert das Kolbenringrasseln.
Doc Holliday
Beiträge: 1535
Registriert: Mo 20. Dez 2010, 22:46

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Doc Holliday »

Ja miss mal bitte nach ...

Aber sind wir mal ehrlich 10 gr bei rotierenden Massen in der Drehzahlordnung ( ca. 5000 u/min ) ist ja mal ne Hausnummer. Zumal der Kolben ja noch länger ist.
Ich habe ja noch einen schraddeligen Megu Kolben, welcher ja wie auf den Bildern zu sehen nicht komplett ausgedreht ist im Gegensatz zum ELKO.
Ich drehe den mal innen auf das gleiche Maß wie der ELKO und wiege noch einmal . Es muss ja auch am Material liegen der K20 Kolben hatte ja 20% Siliciumanteil .. vielleicht hat der ELKO eine andere Gusslegierung wie der Megu .Mann könnte höchstens über die Verdrängung des Kolben die Materialdichte bestimmen.
Schrauben ist keine Kunst, es ist eine Lebenseinstellung
andy78
Beiträge: 86
Registriert: Do 13. Aug 2015, 07:47

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von andy78 »

Ganzschnell mal Foto gemacht ....
vermessen tu ich sie noch .....

1-4 Elko der Rest Megu
Dateianhänge
20170511_210631.jpg
Benutzeravatar
Siebenson
Beiträge: 6364
Registriert: Di 8. Feb 2011, 10:29
Wohnort: Berlin

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Siebenson »

Matze, der Kolben ist eine translatorische Masse.
Benutzeravatar
Paulisch
Beiträge: 209
Registriert: Do 21. Jan 2016, 19:59
Wohnort: Neubrandenburg

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Paulisch »

Haben die damals nicht sogar mittels unterschiedliche Kolbenbolzen die Kurbelwelle ausgewuchtet :-? ?
Ich habe einen Kolbenbolzen der fast aus Vollmaterial besteht und aufgrund dessen hatte mein Opa (Landmaschinenschlossermeister) mir erzählt, das der zum Ausgleich dient?!
Mit freundlichen Grüßen Pauli :-8
Doc Holliday
Beiträge: 1535
Registriert: Mo 20. Dez 2010, 22:46

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Doc Holliday »

Siebenson hat geschrieben:Matze, der Kolben ist eine translatorische Masse.
Ja Swenni, das is mir schon klar das der Kolben die translatorische Masse darstellt, doch wird versucht mit Ausgleichsbohrungen dem entgegen zu wirken. Eine translatorische Masse lässt sich aber nicht zu 100 % kompensieren. doch wenn dich die Masse des Kolbens erhöhe bzw reduziere wie in unserem Fall um 15 % denke ich schon dass sich das bemerkbar macht. Ich kann mir nicht vorstellen das damals jemand die Kolben gewogen hat.

Der Schwiegersohn von Herrn Werner hat uns ja gesagt, das die AWO Wellen für ET Bedarf von den Lehrlingen gerichtet wurden. Wer weiß, wie es bei den Mopeds war .... gerade beim RH der dann ja Mitte der 60ziger abgelöst wurde.
Schrauben ist keine Kunst, es ist eine Lebenseinstellung
Benutzeravatar
Siebenson
Beiträge: 6364
Registriert: Di 8. Feb 2011, 10:29
Wohnort: Berlin

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Siebenson »

Doc Holliday hat geschrieben:...doch wird versucht mit Ausgleichsbohrungen dem entgegen zu wirken.
Nein.
Doc Holliday hat geschrieben: Eine translatorische Masse lässt sich aber nicht zu 100 % kompensieren...
Doch. Mit Ausgleichswellen, oder gegenläufigen,gleichgewichtigen Bauteilen, z.B. Kolben beim Gegenkolbenmotor.

Die Gewichte an der Kurbelwelle sind nur dazu da, die rotierenden Massen auszugleichen.
Benutzeravatar
M53
Beiträge: 767
Registriert: So 17. Jul 2011, 11:07
Kontaktdaten:

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von M53 »

Die Gewichte an der Kurbelwelle sind nur dazu da, die rotierenden Massen auszugleichen
Das ist falsch. Mit den Kurbelwellengewichten werden auch die Ozillieren Massen teilweise ausgeglichen. Dies geschieht jedoch über den Kurbelwinkel unterschiedlich. Während man im OT sowie UT durchaus zu einem 100% Ausgleich bei Entsprechender Kurbelwellengewichte erreicht nimmt dieser Effekt 90° versetzt zu diesen Punkten stark ab (bis auf 0). Dort kann es dann zu starken horizontalgerichteten Kräften kommen.
Einfach gesagt ist es die vertikale Komponente der Zentrifugalkraft um die KW-Achse..


Gruß, Martin
+++ WWW.CALTHORPE.ORG +++ Alles über die britische Motorradmarke "Calthorpe" aus Birmingham! +++
Benutzeravatar
Siebenson
Beiträge: 6364
Registriert: Di 8. Feb 2011, 10:29
Wohnort: Berlin

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Siebenson »

Ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Gut, bezogen auf die vertikale Komponente ist das richtig. Horizontal jedoch kehrt sich das dann ins Gegenteil um. Man bräuchte also zwei gegenläufige Wellen, dann kann die Vertikalkraft des Kolbens komplett ausgeglichen werden.
Doc Holliday
Beiträge: 1535
Registriert: Mo 20. Dez 2010, 22:46

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Doc Holliday »

Siebenson hat geschrieben:
Doc Holliday hat geschrieben:...doch wird versucht mit Ausgleichsbohrungen dem entgegen zu wirken.
Nein.
Doc Holliday hat geschrieben:

Nun Swenni das erkläre mir bitte folgendes, ich lass mich gerne eines besseren belehren.

Die S51 KW ist quasi rund... beim S70 sind die Hubscheiben abgeflacht ... wahrscheinlich um das Mehrgewicht des Kolbens ca. 20 gr . ( Ø Anstieg von 39 auf 45 mm ) zu kompensieren. Vielleicht habe ich mich auch schlecht zum Anfang ausgedrückt. Die Ausgleichsbohrungen sind in Höhe vom Hubzapfen und kompensieren das, was der Kolben an translatorischer Komponenten dazu gibt. Querkraft des Kolbens lassen wir mal unberücksichtigt.
Schrauben ist keine Kunst, es ist eine Lebenseinstellung
Benutzeravatar
Siebenson
Beiträge: 6364
Registriert: Di 8. Feb 2011, 10:29
Wohnort: Berlin

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Siebenson »

Hast Du Dir mal überlegt, dass die Kurbelwelle wegen der Lebensdauer möglicherweise anders dimensioniert wurde, aber ins selbe Kurbelgehäuse passen muss? Ich habe den Pleulsatz der S70 Welle noch nicht in der Hand gehabt, jedoch fällt mir an den Wangen auf, dass sie zwar abgeflacht sind, dafür aber die kleineren Bohrungen fehlen.
Benutzeravatar
fahrfisch
Beiträge: 746
Registriert: Mo 7. Feb 2011, 21:36
Kontaktdaten:

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von fahrfisch »

Könnte es sein, dass man damit versucht hat, Gewicht so weit außen wie möglich einzusparen? Wegen der Wirksamkeit der Maßnahme?
Bohrungen kann man ja nicht so weit außen machen. :-m
Volumenerhöhung zwecks besserer Füllung ist es wohl nicht, da alle, die einen Motor optimieren wollen, die Bohrungen mit was leichtem wieder zu machen...

Hendrik
--------------------
Et kütt wie et kütt
Benutzeravatar
Siebenson
Beiträge: 6364
Registriert: Di 8. Feb 2011, 10:29
Wohnort: Berlin

Re: die Sache mit dem Kolben

Beitrag von Siebenson »

Heute habe ich mal gekramt und kann Deine Festellungen nicht bestätigen. Ich kann aber bestätigen, dass es selbst bei verschiedenen Kolben im selben Mass von Megu unterschiede gibt gensu, wie auch bei Elko.

Höhenunterschiede von ca 1mm am Kolbenhemd könnte ich zwischen RH50-Kolben und M53-Kolben feststellen.
Dateianhänge
Elko innen. Die Verdrehsicherung hat innen eine Runde Delle
Elko innen. Die Verdrehsicherung hat innen eine Runde Delle
2x Elko
2x Elko
2xMegu
2xMegu
Links 2xElko, Rechts 2xMegu
Links 2xElko, Rechts 2xMegu
20170606_110232-3024x2268.jpg
Beim Megu ist die Verdrehsicherung innen als Steg ausgeführt.
Beim Megu ist die Verdrehsicherung innen als Steg ausgeführt.
20170606_110349-2268x3024.jpg
20170606_110259-3024x2268.jpg
Unterschiede zwischen zwei Elkos
Unterschiede zwischen zwei Elkos
20170606_110116-3024x2268.jpg
Links RH50, Rechts M53
Links RH50, Rechts M53
Links RH50, Rechts M53
Links RH50, Rechts M53
Innen Elko, aussen Megu
Innen Elko, aussen Megu
Der RH50-Kolben ist unten am Hemd etwa 1mm länger
Der RH50-Kolben ist unten am Hemd etwa 1mm länger
Innen Elko, aussen Megu
Innen Elko, aussen Megu
Antworten