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Re: Meine Engländerin

Verfasst: Mo 12. Nov 2018, 23:39
von XL4723
Coole Sache, Matze. Du bist bei sowas echt ein Fuchs :-)
Ich bin sehr auf Martins Engländerin gespannt!

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Di 13. Nov 2018, 06:53
von M53
Moin.

Ja der Matze macht das prima! Ich warte auch schon sehnsüchtig auf den Kasten. :-D
Dann kann der zweite Schwung Lackteile zum Lackierer gehen.

Ansonsten geht es hier und da voran. Der Sattel ist komplett aufgearbeitet und wir konnten die originale Decke erhalten!
Kürzlich konnte ich eine Hupe erstehen, die es quasi nicht zu kaufen gibt. Goldstaub eben. Sie gab keinen Ton von sich, aber nun trötet sie wieder äußerst laut.
Die Lichtmaschine ist derzeit in Arbeit. Leider hat sie bisher keinen Strom produziert... aber das wird noch.
Meine Kurbelwelle wird dieses Jahr noch fertig, dann kann der Motor zusammen gebaut werden..
Das Getriebe wartet auf den Zusammenbau... da brauche ich noch Dichtungspapier.

Anbei ein Paar Bilder:
Werbeanzeige von 1937
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meine Hupe (diese hatte mir gefehlt und ich suchte lange danach..)
meine Hupe (diese hatte mir gefehlt und ich suchte lange danach..)
der aufgearbeitete "Big" Terry Sattle
der aufgearbeitete "Big" Terry Sattle
der Rest der Maschine. Reifen sind Dunlop K70. Nicht ganz billig aber schönes Profil.
der Rest der Maschine. Reifen sind Dunlop K70. Nicht ganz billig aber schönes Profil.
Am Wochenende werde ich viele weitere auf calthorpe.org hochladen. Viel Spaß beim Stöbern.

Gruß, Martin

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Di 20. Nov 2018, 13:01
von Doc Holliday
Die Kiste ist jetzt fertig und geht morgen raus ...

Was recht fickelin war, war das dünne Blech zu schweißen . Selbst mit WIG hatte ich meine Probleme.
Zum Schluss etwas Zinn drauf und juut .

Re: Meine Engländerin

Verfasst: So 3. Mär 2019, 19:34
von M53
Nun will ich mich auch mal wieder zu Wort melden.

Es gibt derzeit wieder sichtbaren Fortschritt:

Die Schutzbleche sind endlich fertig und ich habe sie angebaut/abgebohrt. Alles in allem viel Frikelei und bis alles passt ging schon etwas Zeit ins Land..
Die Werkzeugkiste von Matze habe ich derzeit in der Mache, dort kommt eine Kofferschließe dran. Ansonsten steckt der Teufel im Detail. Allein am Öldruckmesser halte ich mich seit geraumer Zeit auf...bis auf den Zeiger und das Gehäuse ist es ein Neubau.. der nun auf der Zielgeraden ist. Ebenso das Amperemeter. Diese Teile gehen nun zum Tachodienst um einen neuen Chromring zu erhalten.
Der Tacho selber wurde von mir überholt und läuft spitze. Es ist ein Chronometertacho, welcher Quasi springt.. also was total geiles :-D.
Das Getiebe ist auch fertig.
Die Lichtmaschine dümpelt seit geraumer Zeit vor sich hin. Dort habe ich die Lagersitzte auf DIN-Maße gefräst. Den Alten Läufer und die Feldwicklung muss nun doch raus.. und das Bauteil kosten echt Nerven! Im Prinzip ist es eine Miller-Lichtmaschine (36W) der ersten Generation von 1932.. meine Maschine ist jedoch Baujahr 1936. Die Lichtmaschine wurde 34 nochmals Grundlegend überarbeitet. Die Welle verstärkt und die Lager vergrößert.. all das hole ich quasi nach...
Rücklicht und Frontlampe habe ich nun aus. Beides Lucas-Teile. Die Frontlampe misst 8 Zoll !!!..

Nun wird die Maschine komplett zerlegt. Da die Lackierung immer mehr für Unmut sorgt gehen die Teile zum chemischen Entlacken und erneutem Lackieren. Anbei ein paar Bilder.

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Do 7. Mär 2019, 07:56
von Schollega
Schöne Instrumente! Muss denn der Tacho für den "TÜV" km/h anzeigen oder darf der weiter bei mph bleiben?
Grüße

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Do 7. Mär 2019, 11:51
von Siebenson
Markierungen würden reichen.

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Do 7. Mär 2019, 17:10
von M53
Den Tacho wollte ich genau so lassen. Er hat eine Markierung bei 30mph also 50 kmh. reicht doch, oder?

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Sa 12. Okt 2019, 18:17
von M53
Mal wieder ein paar Updates.

Der Lackierer war nun gründlich und hat eine akzeptable Arbeit geleistet. Der Weg dorthin war schwierig..., ich bin oft hingefahren und habe die Teile einzeln abgenommen. Dennoch waren dann zum Schluss wieder Sachen übertüncht, welche Lackfrei bleiben sollten... Klarlack bekommt nur Tank und Kotflügel, da ich den Wasserschieber versiegelt haben wollte. Derzeit sind die Teile noch beim Linieren.

Räder habe ich wieder eingespeicht und bereift. Radlager und Bremsen sind alle wieder drinnen. Die Trapezgabel ist mitsamt allen Federn und Dämpfern zusammengebaut.
Sitz war beim Sattler und wurde auch wieder mit dem Gestell verheiratet.
Lichtmaschine, Magnet und Getriebe habe ich fertig gestellt. Kabel mit Stoffmantel etc.. liegen parat.

Ausstehend ist noch immer die Kurbelwelle. Im November soll es aber dann soweit sein und Kurbelgehäuse samt Welle werden fertig. Der Rest vom Motor liegt schon seit einem Jahr fertig rum. Viele Bilder gibts auf meiner Website unter der Rubrik "Restauration". Anbei ein Bild aus dem Gästezimmer :-D

Achja... die Hupe machte besonders viel Arbeit. Den Rückdeckel habe ich selbst geblechnert aus einem Simson Rücklicht.

Grüße! Martin

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Do 31. Okt 2019, 14:07
von M53
Und weiter geht es:

Lack und Elektrik fertig :-)

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Sa 2. Nov 2019, 23:01
von XL4723
Cooles Teil, Martin! Ich bin wirklich sehr gespannt, wann sie komplett ist und die ersten Meter auf der Straße zurücklegt. Der Sound ist bestimmt auch einmalig. Weiter so!!

Re: Meine Engländerin

Verfasst: So 3. Mai 2020, 12:42
von M53
So Leute,

nun will ich mal wieder einen aktuellen Stand geben. Ich habe die Kurbelwelle im März endlich erhalten und den Motor zusammen gebaut. Viele Bilder dazu mit allen Einstellarbeiten gibt es hier http://www.calthorpe.org/index.php?f=ivory500motor:


Ansonsten habe ich mich viel mit Kleinkram beschäftigt... man kommt da schnell vom 100sten ins 1000ste.. aber glücklicherweise ging alles gut von der Hand. Schnell merkte ich jedoch, dass ich zeitlich weit ab meiner Schätzung lag. Beim Lenker z.B... da war ich der Meinung, alles in einem Nachmittag zu montieren. Gebaucht habe ich dann 5 Nachmittage... Genauso das Hartlöten der Kapillarleitung zum Öldruckmesser und der Ölrückführung zum Kopf. Biegen...feilen...Bohren..Sägen Löten bis dann mal endlich Fittinge und Leitungen passen...
Das selbe Spiel mit Bowdenzügen und der Finalisierung der Elektik.
Immer wieder fand ich Kleinigkeiten, wo es hackte und klemmte. Manchmal leicht zu lösen.. manchmal demotivierend, sodass ich nur ein Bier in der Werkstatt trank und unverrichteter Dinge wieder nach Hause ging.
Ein letzter Akt war die Fertigung der Fußrasten und der Anbau des Auspuffs... Aber es ist nun geglückt und die Maschine läuft erstmal phantastisch!
IMG_5224HDREntwicklung.jpg
IMG_5209HDREntwicklung.jpg
Anbei ein Filmchen meiner ersten Fahrt. Es war ein tolles Gefühl sie zum Leben zu erwecken. (am besten mit Kopfhörern anhören ;-)) http://www.calthorpe.org/videos/erste_fahrt.mp4

Nun warte ich noch auf einen Lucas-Rückspiegel aus den 1930ern und dann gehts am zur Dekra. Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Zulassungsstelle habe ich schon. Dannach folgen Einstellfahren etc...

Viele Grüße vom Martin, der etwas schreibfaul geworden ist aber dennoch fleißig Schwalbe fährt ;-)

Re: Meine Engländerin

Verfasst: So 3. Mai 2020, 14:23
von Schollega
Verneigung vor der Arbeit und Ausdauer, die in dem Projekt steckt. Genieß das Fahren!!
Grüße

Re: Meine Engländerin

Verfasst: So 3. Mai 2020, 19:25
von Weimaraner
Ganz großes Kino, Martin! Diese Arbeit verdient wirklich Respekt!
Viel Spaß mit dieser tollen Maschine.
Grüße Andreas

Re: Meine Engländerin

Verfasst: So 3. Mai 2020, 20:06
von rollerguido
Das ist ein sehr schönes Krad allzeit gute fahrt wünsche ich :-) :-)

MfG
Guido

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Do 7. Mai 2020, 21:11
von M53
Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich werde berichten, sobald sie echte Kennzeichen hat ;-).

Martin

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Do 7. Mai 2020, 21:32
von Jauernig
Top und sehr schön geworden!
Allzeit gute Fahrt!
Grüße
Fidel

Re: Meine Engländerin

Verfasst: Sa 18. Jul 2020, 13:45
von M53
So Leute mal wieder ein Update.

Ich habe die Maschine vor einem Monat auf die Straße bekommen! Die Dekra Prüfstelle wollte trotz zweimaliger Nachfrage vorher keine Unterlagen und ich sollte einfach hinkommen. Gesagt getan und sofort einen Anraunzer vom Prüfer bekommen einfach mit so einen seltenen Oldtimer aufzutauchen. :-D. Aber die Begeisterung für das Fahrzeug überwog dann schließlich und die Abnahme samt Schallpegelmessung und Oldtimergutachten ging rasch und ohne Komplikationen über die Bühne.
Zwei Tage später erhielt ich alle Unterlagen für die Zulassungsstelle und einen Hinweis, dass ich ein Typenschild bräuchte...

Das habe ich mir nun selbst gebaut und es machte viel Spaß! Im Photoshop eine Vorlage gebastelt...invertiert und gespiegelt... auf Otto-Katalog gedruckt (Laserdrucker)... mit Bügeleisen auf Messing übertragen, mit Eisen-III-Chlorid geätzt, lackiert und geschliffen. Voila!
Selbst gemachtes Typenschild
Selbst gemachtes Typenschild
Die Zulassung dauerte, Covid19 geschuldet, länger als das Abnahmeprozedere. Ein geiler Moment, EU-Fahrzeugpapiere eines Motorrads zu erhalten, dessen Hersteller schon 82 Jahre nicht mehr existiert.

Die ersten Fahrten verliefen sehr gut... hier und da lockere Schrauben und Justieren. Nach ca. 100 km fiel dann der Zündmagnet aus.
Naja...ich hatte ihn bei der Restauration zweimal durchgemessen und sogar im Backofen gehabt und unter Hitze gemessen. Alles war gut und nun ist die Hochspannungswicklung ohne Durchgang.

Auf Grund dessen machte ich mir keine Hoffnung dieses Jahr noch fahren zu können. Alle Reparaturbetriebe in England haben abgelehnt, da sie Aufträge bis zum Abwinken haben. Alle Ostbetriebe sagten "Wat??? En Engländer? Dit kömmer nich. " Zum Glück habe ich im VFV-Forum die Adresse von Herrn Osterhaus aus Iserlohn bekommen. Ein Profi und schnell! 14 Tage, gewickelt, aufmagnetisiert und justiert. Funkt wie sau!

Nächste Woche erfolgt der Verbau und dann will ich mit Bildern verwöhnen ;-)
Das Ziel der ganzen Müh! Die Straßenzulassung. Ein Stück Kultur, Ein Stück Geschichte und vorallem ein wohlklingender Dampfhammer ist zurück auf der Straße!
Das Ziel der ganzen Müh! Die Straßenzulassung. Ein Stück Kultur, Ein Stück Geschichte und vorallem ein wohlklingender Dampfhammer ist zurück auf der Straße!
Gruß, Martin

Re: Meine Engländerin

Verfasst: So 19. Jul 2020, 09:19
von rollerguido
Hallo
da wünsch ich viel Spass bei den nächsten Ausfahrten :-) :-) :-) was ich noch mal gennauer wissen würder ,event. mit bildern ist das mit dem Typenschild das ging mir zu schnell in deiner beschrreibung :-) :-) :-)

mfg
Guido

Re: Meine Engländerin

Verfasst: So 19. Jul 2020, 11:22
von M53
Guido, gerne für dich Schritt für Schritt :-)

1. Wir nehmen uns Photoshop her und setzen uns Text und Bild, wie gewünscht. Wichtig: Weiße Bereiche werden später geätzt, also sind tiefer und werden mit Lack gefüllt.
Auflösung sollte relativ hoch sein (600dpi) und das Bild muss horizontal gespiegelt werden.
Druckvorlage
Druckvorlage


2. Man nehme eine Katalogseite (Otto, Tchibo...usw), welche schön glatt ist und legt diese (vorher auf A4 zugeschnitten) in den LASERDRUCKER ein. Der Toner legt sich oben auf das glatte Papier.
Gedruckes Schild
Gedruckes Schild
3. Messingplättchen schön schleifen und entfetten. Im Anschluss mit dem Bügeleisen erhitzen und das gedruckte Bild aufpressen (Achtung heiß!) und anschließend noch drüber bügeln.

4. Nun legt man das Ganze in Wasser und reibt vorsichtig das Papier ab. Dazu muss man sich Zeit nehmen. Nun hat man das schlimmste geschafft. Der Toner wurde auf das Messingplättchen übertragen.
Übertragener Toner auf Messing
Übertragener Toner auf Messing
5. Nun kann man noch nacharbeiten indem man mit einer Nadel den Toner kratzt oder mit einem Edding LACKSTIFT malt wo der Toner nicht gehalten hat.

6. Rückseite und alle Bereich, welche nicht geätzt werden sollen mit Tesa abkleben oder Lackieren

7. Topf nehmen und mit heißem Wasser füllen, Plasteschale rein und EISEN-III-Chlorid in die Schale geben. Dann mit einer Plastepinzette das Messingschild mit Bild nach oben einlegen.
ACHTUNG: Das Zeug ist gefährlich und greift Metalle und Haut an! Sicherheitsdatenblatt beachten und nur mit Kunststoffbehältern arbeiten.

8. Im 30°-40°C warmer Lösung habe ich 15min geätzt und eine Tiefe von 0,25 mm erreicht. Danach mit viel Wasser spülen.
Nach dem Ätzen
Nach dem Ätzen
9. Lackieren oder Streichen mit der Wunschfarbe

10. Schleifen (in den Vertiefungen bleibt die Farbe hängen....) und Zuschneiden.
Fertiges Schild
Fertiges Schild
*11.

Das Ganze geht auch mit Aluminium. Dort nimmt man Natronlauge als Ätzmittel!

Gruß, Martin

Re: Meine Engländerin

Verfasst: So 19. Jul 2020, 20:11
von rollerguido
Dankeschön :-) :-)
Das ist top geworden .

Mfg
Guido